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Sturmflaute beendet Warum Openda und Sesko wieder treffen

Ihre wochenlange Torlosigkeit haben RB Leipzigs Stürmer überwunden. RB-Trainer Marco Rose erklärte, weshalb Lois Openda und Benjamin Sesko wieder Tore erzielen und welche Baustellen beide haben.

Von Ullrich Kroemer 20.12.2024, 05:00
Jubeln wieder gemeinsam: Benjamin Sesko und Lois Openda.
Jubeln wieder gemeinsam: Benjamin Sesko und Lois Openda. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig – Wenn Lois Openda in den vergangenen Wochen zur Krise bei RB Leipzig befragt wurde, sprach er stets vom „bad month november” wie von einem bösen Geist. RB holte in dieser Zeit nur ein mageres Pünktchen und verlor die übrigen fünf Spiele. Die Krise lässt sich auch am Sturmduo Openda und Benjamin Sesko festmachen. Openda erzielte in jener Zeit vier Wochen lang keinen einzigen Treffer; Sesko schoss ein mageres Törchen gegen Dortmund. Die Doppelflaute beider Torjäger konnte RB nicht kompensieren. Lediglich 23 Tore haben die Leipziger aktuell in der Liga erzielt, elf weniger als im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt.

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Aufschwung im Advent

Doch vor dem Spitzenspiel zum Jahresende an diesem Freitag beim FC Bayern München (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) scheint der Fluch besiegt. In den vier Spielen im Dezember trafen beide gemeinsam sieben Mal. „Wir haben als Team realisiert, dass wir arbeiten müssen. Man kann schlechte Momente haben”, erklärte Openda den Aufschwung im Advent, „aber jetzt ist jeder fokussiert darauf, was wir offensiv und in der Defensive zu tun haben. Wir sind wieder da, wo wir sein wollen.” Ein Hinweis darauf, dass zuvor Konzentration, Spirit und Arbeitsauffassung nicht bei 100 Prozent lagen.

Trainer Marco Rose ging vor dem Gastspiel beim Rekordmeister bei seinen Stürmern ins Detail. Eine Ursache für den Einbruch sei auch die veränderte Positionierung der Angreifer, nachdem Xavi Simons und David Raum ausfielen. Dieser Adaptionsprozess dauerte (zu) lange. „Jetzt fühlen sich die Jungs da vorne gerade wohl in der Art und Weise, wie wir es angehen”, erklärte Rose. RB verteidigt inzwischen aus einer tieferen 5-3-2-Grundordnung heraus, in der die Stürmer weitere Wege zu gehen, aber auch mehr Platz beim Kontern haben.

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Die Baustellen von Openda und Sesko

Doch es haderte auch jeder individuell mit diversen Problemen. Openda sei ein Topstürmer, betonte Rose, aber es gebe noch genügend Potenzial, das es freizulegen gilt: „Bälle festmachen, Entscheidungsfindung im letzten Drittel, Umschalten bei Ballbesitz”, zählte der Coach auf. Zudem nahm Rose seinen Rekordtransfer in der schweren Phase mehr in die Pflicht und ließ ihn etwa wie auch andere Führungsspieler eine Kabinenansprache halten, um ihm mehr Verantwortung zu übertragen.

Bei dem drei Jahre jüngeren Sesko nennt Rose fehlende Konstanz als Hauptursache für die zahnlosen Auftritte. Der Slowene müsse daran arbeiten, „an sich und seine Fähigkeiten zu glauben, dass er noch stabiler wird und auf einem bestimmten Niveau Leistung abruft und sich nicht nur davon abhängig macht: Treffe ich oder treffe ich nicht?” Man könne auch ohne Stürmertore Spiele gewinnen und trotzdem als Sturmspitze sehr wertvoll für eine Mannschaft sein. In der Branche gilt der hochveranlagte Sesko als Torjäger, der nur dann wie am Fließband netzt, wenn es gerade im Team läuft. In schwierigen Phasen hat der 1,95-Meter-Mann noch Probleme und geht mit unter.

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Ein gravierender Unterschied zu Bayerns erfahrenem Goalgetter Harry Kane, der stets „auf den Punkt da ist”, wie Rose befand. „Er ist halt ein Weltklassespieler.” Zu einem solchen will auch Sesko reifen, und da RB gerade wieder in Tritt kommt, stehen die Chancen für beide Stürmer nicht schlecht, auch in München Tore zu erzielen. Dann wären die bösen November-Geister endgültig verscheucht.