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RB LeipzigSuper League zieht Pläne zurück: Milliardenliga kommt nicht

Von (sid/RBlive)
21.04.2021, 12:12
Massive Proteste der Fans des FC Chelsea nach Bekanntwerden der Super-League-Pläne des Londoner Klubs.
Massive Proteste der Fans des FC Chelsea nach Bekanntwerden der Super-League-Pläne des Londoner Klubs. Frank Augstein/Pool AP/dpa

Die viel diskutierte Super League wird es nicht geben. Dies erfuhr die französische Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld von Hauptinitiator und Juventus-Präsident Andrea Agnelli.

Demnach werden die Pläne für die neue Eliteliga im europäischen Fußball nach dem Rückzug der sechs englischen Teams verworfen. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin öffnete den Vereinen bereits die Tür für die Rückkehr in die Wettbewerbe der Europäischen Fußball-Union.

Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig hatte die Gründung zuvor einer Super League aus einer Vielzahl von Gründen abgelehnt. „Ich bin kein großer Freund davon. Der Fußball entfernt sich noch weiter vom Fan. Das ist aber nur ein Aspekt“, sagte Nagelsmann bei Sky vor dem Ligaspiel beim 1. FC Köln am Dienstag.

Julian Nagelsmann lehnt Super League aus mehreren Gründen ab

Eine Superliga könne zwar „möglicherweise finanziell akut interessant sein“, betonte der RB-Coach, „aber die Qualität des Fußballs und der Talente-Ausbildung werden auf Dauer leiden. Nationen, die die Toptalente ausbilden, werden mit ihren Ligen immer schwächer werden.

Zudem gibt es ein ökologisches Thema, wenn vielleicht Spiele in Asien oder den USA stattfinden sollen.“ Der Fußball sei „großartig“, wie er ist: „Warum muss man ihn ständig verändern?“, fragte Nagelsmann.

Die englischen Topklubs FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Tottenham Hotspur, der FC Arsenal und der FC Chelsea hatten sich am Dienstagabend von den Plänen distanziert. So waren als Teilnehmer der Super League nur noch Real Madrid, der FC Barcelona, Atletico Madrid, Juventus Turin, Inter Mailand und der AC Mailand übrig geblieben.

Fanszenen nur teilweise zufrieden mit Scheitern der Super League

Das krachende Scheitern der Super League wird in der Fanszene noch lange nicht als uneingeschränkter Sieg gewertet. „Für uns ist es ein Erfolg, aber andererseits auch nicht, weil wir ja sehr viel mehr kritisieren. Die Reform der UEFA-Klubwettbewerbe wurde ja im Hintergrund trotzdem beschlossen“, sagte Helen Breit, Vorsitzende des Fanbündnisses „Unsere Kurve“, am Mittwoch dem SID: „Man darf sich nicht blenden lassen, dass diese Champions-League-Reform eine Errungenschaft ist.“

Auch Sig Zelt, Sprecher des Fan- und Ultragruppen-Bündnisses ProFans, sieht im Rückzieher der sechs englischen Spitzenklubs und dem vorläufigen Ende der Super-League-Pläne nur einen Teilerfolg. „Es ging nicht nur darum, die Super League abzuwenden. Es geht auch darum, auf diesem Weg umzukehren“, sagte er dem SID.

Die Reform der Champions League sei „Beleg der Tendenz, die zu einer immer größeren finanziellen Differenzierung zwischen den großen und etwas schwächeren Vereinen führt“.