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Testkick als Spektakel Wie Leipzig und Liverpool vom Freundschaftsspiel profitieren

Von Ullrich Kroemer 20.07.2022, 07:53

Vier Jahre liegt es nun schon zurück, dass Naby Keita ein letztes Mal ins Leipziger Rund winkte und sich gen Liverpool auf die Reise machte. Eigentlich war das der Tag des Abschieds von Vereinsikone Dominik Kaiser, doch auch der einzigartige Keita durfte eine Ehrenrunde drehen. Fans und Beobachter schwärmen noch immer von den Genie aus Guinea, dessen Kombination aus Ballkunst und Dynamik im zentralen Mittelfeld noch immer unerreicht ist bei RB Leipzig. Keiner eroberte so gekonnt die Bälle und trug sie mit Dribbelstärke und Rasanz in das gegnerische Drittel; und keiner saß so extravagant im purpurroten Anzug samt Hut auf der Tribüne.

Red-Bull-Reise: Zweites Testspiel gegen Salzburg

Nun löst der FC Liverpool eine alte Vertragsschuld ein und gastiert am Donnerstag (19.15 Uhr/Servus TV) zum damals zusätzlich zu den etwa 60 Millionen Euro Ablöse vereinbarten Gastspiel in Leipzig. Zwar duellierten sich die „Reds” und RB bereits 2021 im Achtelfinale der Champions League (0:2, 0:2). Doch wegen der damaligen Corona-Bestimmungen hatten die Partien in Budapest stattfinden müssen. Somit kommt Trainerstar Jürgen Klopp nun zum ersten Mal mit dem Kultklub nach Leipzig; entsprechend schnell waren die günstiger als normal zu erwerbenden Tickets trotz der Sommerferien ausverkauft. Gegen zwölf Uhr landet der Zweite der „Königsklasse” und der Premier League, bezieht das Steigenberger Hotel und düst am Freitag gegen 13 Uhr weiter nach Österreich, wo am kommenden Mittwoch in Salzburg (20 Uhr) das zweite Red-Bull-Team zum Testspiel wartet.

Für Klopp & Co. ist die Reise auch eine Möglichkeit, die guten Beziehungen zu den Red-Bull-Klubs fortzuführen. Schließlich bedient sich der frühere Dortmunder Trainer gern in Salzburg und Leipzig: Neben der Rückkehr von Keita kommt es in Leipzig auch zu einem Wiedersehen mit Ibrahima Konaté, der RB Leipzig erst im vergangenen Sommer verließ. Aus Salzburg waren Takumi Minamino und Sadio Mané (über den Umweg FC Southampton) an den Mersey gewechselt, die nun beide in diesem Sommer den Klub verließen. Da Sportdirektor Michael Edwards in Liverpool aufgehört hat (und prompt bei RB Leipzig gehandelt wurde), soll Nachfolger Julian Ward die engen Bande zwischen Liverpool und den ”Roten Bullen” aufrecht erhalten.

Übertragung zum RBL-Fußballcamp nach New York

RB nutzt die Partie für sich, um international auf sich aufmerksam zu machen. Nach dem ersten Titelgewinn wollen die Leipziger im Ausland bekannter werden. Wie Klubchef Oliver Mintzlaff im Trainingslager in Österreich verkündete, soll ab Sommer 2023 mindestens eine internationale Reise stattfinden, um neue Märkte zu erschließen und weltweit für die Bundesliga zu werben. Daher überträgt der Klub nun auch das Freundschaftsspiel gegen Liverpool auf seinen Social-Media-Kanälen außerhalb der deutschsprachigen Länder und Großbritannien auf Englisch, um etwa in den USA präsent zu sein. In New York findet parallel ein erstmalig von RB Leipzig durchgeführtes Fußballcamps statt.

Rein sportlich passt die im Frühjahr terminierte Partie wohl beiden Trainern nicht so recht in den Plan. RB-Coach Domenico Tedesco ließ mehrfach durchklingen, dass er lieber konzentriert trainiert hätte als einen Gegner dieses Kalibers zu empfangen. So musste eigens das Trainingslager kurz gehalten werden, damit sich Team und Trainer auf den Topklub einstellen können. „Liverpool ist ein großer Name, eine große Mannschaft. Aber wir wissen nicht, wie weit sie in der Vorbereitung sind und wie sie das Spiel angehen werden”, sagte der technische Direktor Christopher Vivell der MZ. Klopp kommt gerade von einer Asienreise – Stichwort: Internationalisierung – wo Liverpool unter anderem Manchester United mit 0:4 unterlag und kann nun wieder kaum trainieren. In Leipzig ist keine Einheit eingeplant.

Vivell: „Nehmen das Spiel ernst”

Neue Attraktion im Team des Gegners ist der groß gewachsene uruguayische Mittelstürmer Darwin Núñez, der für 75 Millionen Euro von Benfica Lissabon kam und vergangene Saison 26 Ligatore in Portugal erzielte. „Einfacher”, schätzte Premier-League-Kenner Ralph Hasenhüttl ein, werden die Spiele gegen Liverpool trotz des Verlustes von Mané keineswegs, „sie haben noch so viel andere Qualität in der Mannschaft”, sagte der frühere RB-Trainer.

Vivell kündigte an: „Wir nehmen das Spiel ernst und wollen gewinnen, sind aber auch darauf fokussiert, dass unsere einstudierten Abläufe funktionieren." Noch werde es viele Wechsel geben, es sei nicht garantiert, dass die gleiche erste Elf wie im Supercup gegen den FC Bayern am 30. Juli auf dem Platz stehe. Ein Spektakel wird die Partie in jedem Fall – allein schon, weil Naby Keita wieder mal vorbeischaut.

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