"Besonderer Deal": RB-Boss Plenge über Openda und Auslandsreisen

Johann Plenge ist bei RB Leipzig einer von drei Geschäftsführern und verantwortet den Business-Part der Rasenballsport GmbH. Mit im Trainingslager ist er dennoch und dort sprach er am Dienstag über die neue Struktur im Verein und einige Maßnahmen, die er in Zukunft anstoßen wird.

Seit dem Ausscheiden von Oliver Mintzlaff ist Plenge Teil der obersten Führungsebene. Aber eigentlich ist er ein alter Hase im Klub, denn schon 2007 arbeitete er für Red Bull, seit 2010 auch für RB Leipzig. Der Aufsichtsrat bekomme nun durch Mintzlaff mehr Aufmerksamkeit, aber schon zuvor habe er eng mit dem Gremium zusammengearbeitet. Denn der Rat ist wesentlich in die Planung der finanziellen Mittel involviert. "Das Budget definieren wir vor jedem Jahr, in dem Rahmen müssen wir uns bewegen", sagt Plenge.

Daraus ergeben sich finanziell auch die Leitplanken, was Ablösesummen und Gehälter angeht. RB bewege sich noch immer in diesen gesteckten Grenzen, auch mit den Transfers des Sommer. "Es sind alles junge, entwicklungsfähige Spieler, die nicht jeder kennt." Allerdings sei Lois Openda "ein besonderer Transfer", deutet Plenge an.

Für keinen anderen Spieler gab Leipzig zuvor so viel (nach RBlive-Informationen 39 Millionen Euro Sockelablöse) aus. Das Gehaltsgefüge sprenge der neue Stürmer aber nicht. "Das ist extrem wichtig für einen Klub. Wenn das einmal bröckelt, ist es schwierig, es wieder zurückzudrehen."

Während Eberl über die Spielertransfers den sportlichen Erfolg gewährleistet, vermarktet Plenge den Fußball made in Leipzig. Und im Rahmen der nationalen Wettbewerbe auch das "Produkt Bundesliga".

Dabei stört ihn der Fokus auf die gähnende Langeweile im Meisterschaftskampf. "Wir haben fantastische Geschichten zu erzielen, wie wir Spieler wie Erling Haaland schaffen. Wir haben einen extrem interessanten Wettbewerb um die Champions League, um die Relegation, den Abstieg und wir alle haben tolle Klubmarken", findet der 38-Jährige.

Mit diesen Argumenten will auch RB jetzt international auf Reisen gehen. Im kommenden Sommer dürften daher Testspiele in Indien, Japan oder den USA anstehen. Dass die Liga gegen den Einbezug eines Investors entschieden hat, findet Plenge falsch. "Wir haben damit eine Tür zugemacht, die wir gerne offen gelassen hätten. Jetzt müssen wir überlegen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen."