Kampf um Spielzeit und EM-Ticket Was für und was gegen einen Winter-Abschied von Timo Werner bei RB spricht
Im Sommer 2022 war Timo Werner vom FC Chelsea zu RB Leipzig zurückgekehrt, um mit mehr Spielpraxis seine Chancen auf die WM-Teilnahme in Katar zu erhöhen. Vor der Heim-EM 2024 ist seine sportliche Situation schwierig – ist ein erneuter Wechsel eine Lösung?
Ein Bericht der Sport-Bild beantwortet diese Frage mit einem "Ja". Demnach will Werner die weitere Entwicklung in der Hinrunde abwarten, ein Wechsel im Winter sei aber keinesfalls ausgeschlossen. Dabei könnte es um einen Verkauf oder um eine Leihe gehen.
Klar ist: Mit seinen 193 Einsatzminuten (ein Tor) im bisherigen Saisonverlauf kann der 27-Jährige nicht zufrieden sein. Seinen Stammplatz bei RB verlor er ebenso wie einen Platz im Kader der Nationalmannschaft. Timo Werner spielt bislang sportlich nur eine Nebenrolle.
Timo Werner: Eintracht Frankfurt als Leihklub im Winter interessant?
Beim neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann genießt der Angreifer aus gemeinsamen Leipziger Tagen eine hohe Wertschätzung, die Tür für den EM-Kader sei offen, heißt es im Bericht. Dazu muss Werner aber gesund bleiben, seine Leistung steigern und mit Toren im Klub Eigenwerbung betreiben. Doch die Konkurrenz ist groß bei RB, Yussuf Poulsen und Benjamin Sesko haben aktuell neben dem gesetzten Lois Openda die Nase vorn.
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Laut dem Bericht will Leipzig den Stürmer im Winter eigentlich nicht abgeben, ein Wechselverbot gibt es aber nicht. Sollte ein Verein deutlich mehr als 20 Millionen Euro bieten – so viel zahlte RB 2022 an Chelsea –, wäre der Verein wohl gesprächsbereit.
Timo Werner ist bei RB Leipzig Rekordverdiener
Auch ein Leihgeschäft sei denkbar, dann würde RB das Rekordgehalt von geschätzten zehn Millionen Euro (mindestens teilweise) einsparen. Diese Summen schreckten Interessenten wie Eintracht Frankfurt aber bislang ab. Der dortige Sportvorstand Markus Krösche ist ebenfalls ein Werner-Fan, beide kennen und schätzen sich noch aus gemeinsamen RB-Zeiten.
Interessanter Nebenaspekt der Sport-Bild-Recherche: Schon im Sommer soll es unter dem inzwischen freigestellten Max Eberl Überlegungen gegeben haben, sich von Werner zu trennen. Zu einem konkreten Wechselgedanken sei es aber nicht gekommen. Das könnte sich schnell ändern, sollte Werner weiter hinten den sportlichen Erwartungen zurückbleiben.
Gegen einen Wechsel spricht Werners derzeitiger Formanstieg. Im Training ist der gebürtige Stuttgarter wieder viel aktiver, hängt sich im Anlaufen ebenso rein wie im Torschusstraining.
Timo Werners Formkurve bei RB Leipzig steigt an
Auch bei RB Leipzig nehmen die Verantwortlichen den Stürmer wieder viel präsenter und weniger lustlos wahr. Ganz offenbar hat sich bei ihm ein Wandel im Kopf vollzogen, durch den er den Konkurrenzkampf endlich annimmt, anstatt mit der Situation zu hadern und zu schmollen.
Wenn der Eindruck nicht täuscht, dürfte Werner in den kommenden Spielen bis zur nächsten Länderspielpause deutlich mehr Minuten bekommen und Tore erzielen als zuvor. Und dann werden sowohl Werner selbst als auch RB Leipzig anders über einen möglichen Wechsel im Winter denken als aktuell.