RB-Leihstürmer Nur Zuschauer in London: Timo Werner vor harter Saison bei Tottenham
Was macht eigentlich Timo Werner? Um den von RB verliehenen Stürmer ist es still geworden. Ein Blick nach London und zur Nationalmannschaft.
London/Leipzig – Es ist still geworden um Timo Werner. Ende Mai hatte RB Leipzig bekanntgegeben, dass der Stürmer auch die kommende Saison als Leihspieler bei Tottenham Hotspur absolvieren wird. Aber wie steht es um den Ex-RB-Star aktuell?
Als die "Spurs" Anfang der Woche ihr drittes Trikot präsentierten, stand Timo Werner im Mittelpunkt. Der 28-Jährige war eines der beiden "Modells" für das grüne Nike-Dress der Londoner. In den Kommentaren in den Sozialen Medien gab es viel Spott: "Timo Werner spielt noch bei uns?", fragte ein Fan ironisch.
Solche Häme ist bei Social Media nicht selten und auch nicht repräsentativ. Aber tatsächlich steht der ehemalige deutsche Nationalspieler vor einer schweren Saison an der High Road. Die "Spurs" um Trainer Ange Postecoglou haben einmal mehr viel Geld investiert: Knapp 65 Millionen Euro für Mittelstürmer Dominic Solanke, knapp 30 Millionen für Flügelstürmer Wilson Odobert, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Timo Werner hat reichlich Konkurrent in Tottenham
Dazu kommen Offensiv-Stars im Kader wie Kapitän Heung-min Son, Richarlison, Dejan Kulusevski oder Brennan Johnson, deren Marktwert allesamt über 38 Millionen Euro liegt – Werner wird aktuell mit 17 Millionen Euro gelistet.
Dass es eng wird in Sachen Spielzeit, offenbarte bereits der Saisonstart. Beim 1:1 zum Auftakt gegen Leicester City durfte Werner für zwölf Minuten ran, das 4:0 gegen den FC Everton am Samstag erlebte er dann 90 Minuten lang von der Bank. Dass Tottenham in Manor Solomon jüngst einen Konkurrenten verlieh, wird Werner wenig helfen: Der Israeli stand nach langer Verletzung in der Stürmer-Hierarchie noch hinter ihm.
Im Januar 2024 war Werner auf eigenen Wunsch von RB nach Tottenham ausgeliehen worden, nachdem er unter Trainer Marco Rose kaum noch gespielt hatte. In London, so betonte es Werner anschließend, habe er die Freude am Fußball wiedergefunden und sich gewertschätzt gefühlt. Zwei Tore und drei Assists waren seine Bilanz in der Rückrunde für Tottenham.
Timo Werner ist im Nationalteam schon lange kein Thema mehr
Der Premier-League-Club zog aber die Kaufoption nicht, einigte sich stattdessen mit RB auf eine erneute Leihe. Für zehn Millionen Euro, so wird berichtet, könnten die "Spurs" ihn nun im Sommer 2025 verpflichten. Dafür müsste sich Werner aber nachhaltig empfehlen, was angesichts der Konkurrenz extrem schwierig wird. In Leipzig hat Timo Werner noch einen Vertrag bis 2026 und ist dort Großverdiener. Eine Perspektive hat er dort aber wohl nicht.
Die Heim-EM im Sommer hatte Werner verpasst, auch seine Leihe nach London brachte ihn nicht zurück in den Fokus des Bundestrainers. Dabei kennt Julian Nagelsmann den Angreifer noch aus gemeinsamen RB-Zeiten. Unter Nagelsmann spielte Werner stark auf, schoss 34 Tore in 45 Spielen – unter keinem Coach war seine Bilanz besser.
Nach einigen Rücktritten wie denen von Thomas Müller, Ikay Gündogan, Thomas Müller oder Manuel Neuer muss Nagelsmann das Nationalteam neu aufbauen. Timo Werners Name fiel vor der ersten anstehenden Nominierung für die Nations League dabei medial nicht. Auch im DFB-Team, für das der Stürmer 57 Mal aufgelaufen war, ist es sehr still um ihn geworden.