Die RB-Profis in der einzelkritik Triumph der Krieger und Künstler
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 2:0-Triumph im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt gesehen:
Janis Blaswich: Begann nervöser als gewohnt, schoss einen Ball direkt ins Seitenaus und direkt zum Gegner in den ersten Minuten. In der Luft sicher, aber beförderte einen Abschlag ins Aus statt einen vielversprechenden Konter einzuleiten (33.). Dem Schlussmann war zunächst durchaus anzumerken, dass es sein erstes DFB-Pokal-Finale war. War dann aber nach der Pause da, als er gebraucht wurde, parierte Götzes Volleyschuss (64.) und war auch am Ende ein Sieggarant. Note: 2,5.
Benjamin Henrichs: Spielte defensiv einen stabilen Part, starke Zweikampfquote gegen Philipp Max & Co. (70 Prozent). Offensiv viele Ungenauigkeiten, kam mit seinen Dribblings und Versuchen, nach innen zu ziehen, selten durch. Behielt aber bis zum Ende Schwung und Punch. Note: 3.
Lukas Klostermann: Brauchte anfangs ein bisschen, um in Finalform zu kommen. Stolperte nach einem Stockfehler den Ball in den Fuß von Kolo Muani (16.) und verschaffte den Frankfurtern nach Trikotzupfer an Muani eine gefährliche Freistoßposition (24.). Im Spielaufbau oft zu defensiv und wenig mutig. War dann aber nach etwa 25 Minuten voll da, setzte eine gute Grätsche gegen Philipp Max (27.) war hoch aufmerksam beim Steckpass auf Kolo Muani (38.), der sonst auf und davon gewesen wäre. In der zweiten Hälfte bester RB-Verteidiger, bügelte die Fehler seiner Vorderleute aus uns half seinem Nebenmann Orban, wenn der mangels Schnelligkeit mal nicht mehr eingreifen konnte. Note: 2.
Willi Orban: Umsichtiges Spiel des Abwehrchefs als Leader und Stabilisator, hatte aber gegen Kolo Muani auch immer mal wieder Geschwindigkeits-Nachteile, was die RB-Abwehr jedoch im Verbund löste. Souveränes Finalspiel. Note: 3.
Marcel Halstenberg: Begann wenig auffällig, über seine linke Seite ging wenig. War zu unaufmerksam in ein, zwei Situationen, als er nicht aktiv zum Ball ging und leichte Ballverluste produzierte (31.). Wurde dann aber aktiver und spielte eine gute und zweikampfstarke zweite Hälfte. Note: 3.
Konrad Laimer: Hatte von Beginn an gute Balleroberungen, wenn einer nah an den Gegenspielern war, dann er. Teils etwas zu wild und ungestüm im Umschalten, aber Aktivposten bei RB. Konni scheißt sich nix, wie die Österreicher sagen. Toller Pass durchs Zentrum auf Nkunku zur Großchance (42.). Trieb nach dem 1:0 weiter mit Zug zum Tor an und sorgte dafür, dass RB nichts mehr anbrennen ließ. Note: 2.
Amadou Haidara: Krieger im Team, half immer wieder hinten mit aus, wenn es nötig war. Zweikampfstark (Quote: 78 Prozent). Hatte einen schwächeren Start in die zweite Hälfte, als er mit einem schlampigen Pass eine Großchance für Frankfurt einleitete (60.). Danach wieder stabiler. Note: 2,5.
Dominik Szoboszlai: Begann eifrig und aktiv über seine rechte Seite, leitete die erste Großchance ein, die Werner leichtfertig vergab (4.), In der zweiten Hälfte lange abgetaucht, blühte dann nach dem 1:0 wieder auf und blieb eiskalt beim Abschluss zum 2:0. Note: 2,5.
Dani Olmo: Kein Spiel für Künstler, versuchte bemüht, Bälle zu erobern, war aber in der ersten Hälfte kein Faktor im Spiel, hatte wenig zählbare Aktionen, viele Ballverluste und erfolglose Dribblings, konnte sich körperlich nicht durchsetzen. In der zweiten Hälfte besser und effektiver, leitete das 1:0 mit ein. Note: 3.
Christopher Nkunku: Vergab eine Topchance in der ersten Hälfte nach Laimer-Pass, als er knapp neben den rechten Pfosten abschloss (42.). Konnte seine Klasse lange zu wenig ausspielen, war dann aber Man of the Match, als er mit Herz und Glück das 1:0 erzielte, abgefälscht von Buta und Ndicka. Und bereitet mit viel Übersicht auch das 2:0 vor. Lange war es ein Abend für die Krieger im RB-Team, am Ende entschieden es die Künstler. Note: 1.
Timo Werner: Hatte einen schwacher Abschluss bei seiner frühen Topchance (4.), auch danach unsauber im Kombinationsspiel. Fasste sich früh an den Knöchel und hatte Beschwerden. Schwächster Mann auf dem Platz. Note: 4.
Yussuf Poulsen (61.): Belebte das Spiel nach seiner Einwechslung und wurde zum „Game-Changer” (O-Ton Orban). Beschäftigte die Frankfurter Abwehrspieler und schuf so Räume. Hatte selbst einen gefährlichen Torschuss und eine gute Kopfballchance. Note: 2.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.