Trotz Elfmeter-Geschenks Nullnummer gegen Union: RB verpasst Tabellenführung
Dämpfer für RB Leipzig: Gegen Union Berlin erspielten sich die Hausherren zu wenige klare Torchancen und verpassten den Sieg, obwohl der Schiedsrichter den Leipzigern einen Elfmeter schenkte.
Leipzig/sid/ukr – RB Leipzig hat im kuriosen Bundesliga-Duell ohne Cheftrainer unnötig Punkte gelassen und vor dem Champions-League-Auftakt einen kleinen Dämpfer kassiert. Fünf Tage vor dem mit Spannung erwarteten Highlight-Spiel bei Atletico Madrid kamen zu harmlose Leipziger in einem lange mauen Spiel nur zu einem 0:0 gegen Union Berlin. Nach zwei Erfolgen nacheinander war es der erste Punktverlust in der neuen Saison für die Sachsen.
Openda scheitert vom Punkt
Spät vergab Lois Openda (74.) die große Gelegenheit zum Sieg, als er per Foulelfmeter an Union-Torhüter Frederik Rönnow scheiterte. Für RB geht es nun am Donnerstag (21 Uhr/DAZN) mit dem Start in die neue Champions-League-Ligaphase in der spanischen Hauptstadt weiter.
Für Gesprächsstoff hatten im Vorfeld die beiden Trainer gesorgt - ohne überhaupt am Spiel beteiligt zu sein. Oder gerade deswegen. Während Co-Trainer Alexander Zickler den gesperrten RB-Coach Marco Rose nach dessen Gelb-Roter Karte beim 3:2-Sieg bei Bayer Leverkusen ersetzen musste, fiel Union-Trainer Bo Svensson kurzfristig wegen eines Infektes aus. Anstelle des Dänen betreute Assistent Babak Keyhanfar die Mannschaft.
Chancen Mangelware
Auf der Tribüne der mit 47.800 Zuschauern ausverkauften Red-Bull-Arena sah Rose, wie sich seine Mannschaft sichtlich um Ballbesitz und Dominanz bemühte. RB drückte die Gäste tief in die eigene Hälfte, suchte meist vergeblich die Lücke in der kompakten Fünferkette der Köpenicker. Den ersten Warnschuss, der jedoch klar am Tor vorbei flog, gab Openda (13.) nach einem Konter ab. Kurz danach zielte Kevin Kampl aus spitzem Winkel knapp drüber.
Sonst ging jedoch wenig, Einzelkönner wie Xavi Simons kamen kaum durch, und Torchancen waren im ersten Durchgang trotz des Leipziger Drucks Mangelware. Vor allem von den Unionern, die sich nahezu komplett auf Konter verlegten, kam nicht genug Entlastung. Svenssons Team hatte die Offensive neu aufgestellt, Tim Skarke und Laszlo Benes rückten in die Startelf und sollten mit Benedict Hollerbach Akzente setzen. Dennoch verzeichneten die Berliner bis zur Pause nicht eine einzige wirkliche Gelegenheit.
Rothe aus dem Nichts, Xavi an die Latte
Nach der Halbzeit sah es zunächst so aus, als würde sich das zähe Spiel aus dem ersten Abschnitt fortsetzen – bis Unions Tom Rothe per Kopf nach einer Ecke aus dem Nichts fast zur Führung traf (58.). Für die erste Großchance der Gastgeber brauchte es die Hilfe des Zufalls. Nach toller Einzelaktion klatschte ein abgefälschter Schuss von Xavi (68.) gegen die Latte. Als kurz Openda im Sechzehner fiel, trat der Belgier selbst zum Strafstoß an – doch ihm versagten die Nerven. Vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit, denn ein Strafstoß war das nicht.