Trotz vieler Toilettengänge Neue Pendler-Rolle für Baumgartner
Christoph Baumgartner überzeugte gegen den BVB eine Halbzeit lang defensiver als gewohnt als pendelnder Achter und Sechser. Eine neuralgische Position bei RB, die der Österreicher nach dem Ansporn von Trainer Marco Rose gut ausfüllte.

Leipzig – Vor der Partie gegen den BVB hatte RB Leipzigs Trainer Marco Rose seinen Offensivspieler Christoph Baumgartner in die Pflicht genommen. Bei Baumgartners langem Weg in die Startelf „kämpfen wir. Da kämpft er und ich mit ihm“, sagte Rose. „Baumi muss sich unseren Ambitionen dann auch anpassen und sich weiterentwickeln.”
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Gegen den BVB erfüllte der Österreicher seine Aufgabe – in ungewohnter Rolle. Der 25-Jährige hatte bislang vor allem als Zehner und hängende Spitze agiert; gegen den BVB spielte er deutlich tiefer im zentralen defensiven Mittelfeld als Achter. „Baumi” sei durchaus ein Typ für die Sechs und Acht, so Rose. Im eigens erdachten 3-1-4-2-System hatte er die Aufgabe, als Box-to-Box-Spieler offensiv mit nach vorn zu agieren und defensiv die Lücken zu schließen und mit Nicolas Seiwald die Doppelsechs zu bilden. Ein Mittelfeldpendler. „Den Switch hat er gut hinbekommen. Wir hatten heute Physis im Zentrum, auch das ist Baumi und Nici zu verdanken”, lobte Rose. Baumgartner arbeitete hinten mit und tauchte auch vor dem Tor auf, als ihn Marcel Sabitzer beim Abschluss stoppte.
Baumgartner: „Ich bringe eine gewisse Spielintelligenz mit”
Baumgartner selbst war zufrieden mit der defensiveren Aufgabe. „Das ist eine andere Rolle, als ich es gewohnt bin”, kommentierte er. „Aber ich bringe eine gewisse Spielintelligenz mit. Da ist es manchmal gar nicht so entscheidend, welche Position es genau ist. Wenn man sie mit Leben und Energie füllt, ist vieles möglich.”
Baumgartner brachte in der ersten Hälfte mehr Zielstrebigkeit und Präzision ins Übergangsspiel als zuletzt. Sein Außenristpass auf Lois Openda war etwas für Feinschmecker. „Das hat mir Spaß gemacht”, so Baumgartner. Dabei war er nach einem Magen-Darm-Infekt vergangene Woche gar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Ich habe schon gemerkt, dass ich längere Zeit auf Toilette saß, die Energie wurde immer weniger, aber es hat schon gepasst. Die Jungs haben es über die Runden gebracht”, berichtete der einstige Hoffenheimer. Nun ist er bei der österreichischen Nationalmannschaft, wo er unter Teamchef Ralf Rangnick wieder deutlich weiter vorn agieren wird.