Tschauner versteht RB-Kritik "Finanzieller Rahmen einfacher zu bekommen"
Seine sportlich schönste Zeit erlebte Fußball-Rentner Philipp Tschauner bei Hannover 96. Aufstieg in die Bundesliga, unvergessliche Party im Bierkönig auf "Malle", Klassenerhalt. „Das war die bedeutendste, engste Mannschaft, die ich in meiner ganzen Karriere hatte. Ohne Wenn und Aber! Das schönste. Irgendwann in 15, 20 Jahren machen wir ganz sicher eine Reunion!", sagte er im Podcast „Telefon Kopenhagen“ der Hannoverschen Allgemeinen.
Mit 36 Jahren ging Tschauner im Sommer in Fußballerrente, beendet seine Karriere nach 362 Profispielen, darunter eins für RB Leipzig, seinen letzten Verein. Nach einer Leihe von 96 zum FC Ingolstadt war der Torhüter 2019 nach Sachsen gewechselt. Auf dem Platz stand er als Nummer zwei oder drei nicht mehr, dafür war "Tschauni" eine DER Persönlichkeiten in der Kabine.
Tschauner spricht über den Pokal-Sieg mit RB Leipzig
Im Podcast sprach er auch über Kritik an RB Leipzig. „Man kann sauer sein auf diesen Verein. Natürlich ist der finanzielle Rahmen einfacher zu bekommen. Aber man kann nicht sauer darauf sein, was hier in kurzer Zeit entstanden ist. Man muss den Hut ziehen, das über Jahre hinweg immer gute Arbeit geleistet wurde.“
Der DFB-Pokalsieg im Mai - der erste große Titelgewinn der Klubgeschichte - war der Lohn der harten Arbeit. Zwar stand der 37-Jährige in Berlin nicht im Kader, „aber ich habe unten auf der Bank gesessen, alles miterlebt, beim Elfmeterschießen Arm in Arm gestanden. Ich fühle mich sehr als Pokalsieger", betont Tschauner. Nach seinem Karriereende sattelte der 1,96-Meter-Mann zum Torwarttrainer im RB-Nachwuchs um.
Ein Einsatz für RB Leipzig
Tschauner war in seinen drei Jahren bei RB lediglich zu einem Pflichtspieleinsatz gekommen. Am 33. Spieltag der abgelaufenen Saison wechselte ihn Ex-RB-Coach Domenico Tedesco beim 4:0 gegen den FC Augsburg in der Schlussphase für Peter Gulacsi ein. Tschauner habe extrem viel zum Erfolg beigetragen, sagte Tedesco im Anschluss. "Die Spieler gehen zu ihm, vertrauen ihm Sachen an. Er ist ein Top-Junge. Das ist das Mindeste, was ein Trainerteam machen kann."
Zuletzt, nach dem dem Kreuzbandriss von Peter Gulacsi, war eine Reaktivierung Tschauners im Gespräch. Doch RB entschied sich anders und verpflichtete den Norweger Örjan Nyland.