Union-Manager tippt auf RB Leipzig oder Leverkusen als Meister

Nach Bayern kommt Bayer: Für Supercupsieger RB Leipzig ist der Bundesliga-Auftakt in Leverkusen mehr als eine unbequeme Aufgabe. Das Team von Trainer Xabi Alonso gilt – glaubt man etwa den Worten von Union Berlins Geschäftsführer Oliver Ruhnert – als Meisteranwärter für die 61. Bundesliga-Saison. Er tippte „zur Überraschung aller“ Leverkusen oder Leipzig als Meister.

Diese Aussage war auch als Lob für den aus Union-Sicht maximal ungeliebten Bundesliga-Rivalen aus Sachsen für die gute Transferarbeit zu sehen. Denn nach der Saison musste RB den Verlust durch Christopher Nkunku, Konrad Laimer, Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai und Marcel Halstenberg hinnehmen. Daher flogen die RasenBallsportler vor dem Supercupspiel laut Sportvorstand Max Eberl noch „ein bisschen im Blindflug”, ehe Dani Olmo dann mit seinem Hattrick für einen Gala-Abend in München sorgte.

Das machte Lust auf mehr. „Wir nehmen die Trophäe gerne mit, wissen aber auch, dass uns der Erfolg keinen Vorteil für das Spiel gegen Leverkusen verschafft”, sagte Kapitän Willi Orban und sieht am Samstag (15.30 Uhr/Sky) eine Herkules-Aufgabe: „Ein Auswärtsspiel in Leverkusen ist einer der schwierigsten Starts, die man erwischen kann.” Leverkusen habe sich durch gute Transfers in allen Mannschaftsteilen verstärkt. Mit Granit Xhaka „viel Erfahrung dazu gewonnen. Auch ihr neuer Stürmer Victor Boniface ist ein physisch starker Spieler, auf den wir aufpassen müssen.”

Sieht man jedoch die neu dazugewonnene Qualität beim Team von Marco Rose, dann ist – wie bei Leverkusen – offensiv gesehen genug Potenzial vorhanden, um mit einem Auswärtssieg in die Saison zu starten. Lois Openda (RC Lens) zeigte sich in der Vorbereitung genauso treffsicher wie Benjamin Sesko (RB Salzburg). Nur Nationalstürmer Timo Werner blieb torlos, war aber bemüht. Die Leihspieler Xavi Simons (Paris Saint-Germain) und Fabio Carvalho (FC Liverpool) überzeugten mit schnellem Umschaltspiel und guten Erstkontakten. Und der aus Hoffenheim kommende Christoph Baumgartner ist nach seinen muskulären Problemen mittlerweile wieder im Mannschaftstraining.

Die Rückkehr von Neuzugang El Chadaille Bitshiabu (Paris St. Germain) nach seinem Innenbandriss im rechten Knie ist erst im Spätherbst geplant. Castello Lukeba (Olympique Lyon), der als Ersatz für Innenverteidiger Gvardiol (Manchester City) geholt wurde, braucht noch etwas Eingewöhnungszeit an der Seite von Abwehrchef Orban. Dafür ist Abwehr-Allrounder Lukas Klostermann nach seinem Muskelbündelriss wieder voll dabei.

Als Backup für die linke Seite hinter Nationalspieler David Raum, der anders als in der Vorsaison zuletzt überzeugte, soll noch ein Leihspieler geholt werden. Es wäre dann der zehnte Neuzugang bei den Leipzigern. Mit vollem Personal sieht Kapitän Orban eine realistische Chance im Titelkampf: „Grundsätzlich traue ich uns alles zu in der Saison.”