Leipzig – RB Leipzig hat sein drittes Spiel in dieser Saison verloren. Es war ein 1:3 bei Union Berlin. Damit hat RB das dritte Freitagabendspiel nicht gewinnen können bei zwei Niederlagen (gegen Union und die Bayern) und einem Remis (gegen Gladbach). Alle drei Saisonniederlagen kamen zudem auswärts zustande. Zufall oder gibt es einen Zusammenhang?

Für RB ist die Alte Försterei ohnehin ein schweres Pflaster. Von neun Duellen mit den Köpenickern gingen fünf verloren, zwei endeten unentschieden: RB konnte nur zwei Partien gewinnen. Hinzu kommt die offenkundige Auswärtsschwache gemessen an der Heimspielstärke des Red-Bull-Teams, das alle sechs Partien in der Leipziger Arena gewonnen hat. Auf fremdem Platz haben die "Roten Bullen" nur drei von sieben Duellen gewonnen.

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Ole Werner hat nach dem Spiel einen Hinweis darauf gegeben, woran es liegen könnte, dass sein Kader mit zwei Gesichtern in der Liga unterwegs ist: das Alter seines Personals. Und damit die fehlende Erfahrung und Abgezocktheit in Spielen wie dem bei Union: unter Flutlicht, vor singenden und tobenden Fans, auf einem Rasen, der mehr Acker als englisch gewesen ist. Und gegen ein Team, das auszuteilen versteht.

„Wir sind eine junge Mannschaft“, sagte der Coach des (noch) Tabellenzweiten, der selbst keine vier Jahre in der ersten Liga unterwegs und erst 37 Jahre alt ist. „Und wir hatten heute viele junge Spieler auf dem Platz. Wenn wir uns die Gegentreffer anschauen, dann hat Erfahrung auch eine Rolle gespielt.“

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Vorm ersten Tor verlor RB-Rechtsverteidiger Kosta Nedeljkovic ein Zuspiel von Nicolas Seiwald in der eigenen Hälfte an seinen Unioner Gegenspieler. Die Folge war das 1:0 durch den Ex-RB-Stürmer Oliver Burke. Nedeljkovic ist 19. „Der Ballverlust ist viel zu einfach“, sagte Werner dazu.

Vor dem 1:2 verlor RB-Neuzugang Conrad Harder bei einem RB-Konter unnötigerweise den Ball, aus dem Konter heraus flankte Christopher Kimmel Ilyas Ansah den Treffer auf die Stirn. Unnötig, weil der Däne mit dem Kopf durch eine Wand an Union-Spielern wollte, statt den Ball um die Verteidigung herumzuspielen. Harder ist 20. „Der Ballverlust war dumm“, sagte später Teamkollege Christoph Baumgartner.

Mit 23,65 Jahren im Schnitt pro Spiel stellt RB das zweitjüngste Team der Liga. Jünger ist nur der Kader von Bayer Leverkusen, wenngleich auch unmerklich (23,62). Und Stuttgart ist nur einen Hauch älter (23,69). Mit Yan Diomande (19) stand ein weiterer Teenager auf dem Platz, auch wenn es nicht am Ivorer lag, dass RB die Partie verlor. Torschütze Tidiam Gomis ist ebenfalls erst 19, Andrija Maksimovic erst 18. 

Auswärts weniger schlagkräftig zu sein, ist außerdem ein Thema, das sich durch die Geschichte sämtlicher RB-Teams seit dem Aufstieg 2016 zieht. Nur zweimal stand eine Leipziger Mannschaft in der Auswärtstabelle besser da, als in der für die Heimspiele: Es waren die ersten zwei Saisons unter Trainer Ralph Hasenhüttl.

Dass RB noch nie ernsthaft um die Meisterschaft gegriffen hat, mag auch daran liegen, dass die Teams immer zu den jüngsten der Liga gehörten. Die in diesem Jahr dürfte nach der Pleite gegen Union auf jeden Fall futsch sein.