RB Leipzig"Uns hat wieder die Klarheit gefehlt" - Stimmen zum Leipziger 1:4 gegen den FC Bayern
Hängt der Haussegen schief bei RB Leipzig nach der dritten Pleite im vierten Ligaspiel - und das auch noch gegen den Ex-Trainer, der jetzt die Bayern trainiert? So fielen die Antworten auf diese Frage nach dem 1:4 gegen den Meister aus, ebenso wie die hohe Niederlage zustande kam und ob sie angemessen gewesen ist.
Jesse Marsch (Trainer RB Leipzig): "Gegen so eine Mannschaft wie die Bayern muss man die Entscheidung treffen: konservativ sein oder aggressiv. Wir haben uns für Letzteres entscheiden. Am Ende aber haben die Bayern große Qualität. Wir waren nicht so schlecht, wie das Ergebnis ausgefallen ist. Beim letzten Pass, den letzten Aktionen vorm Tor hat uns Präzision und Überzeugung gefehlt. Wir müssen ruhig bleiben und weiter arbeiten. Unser Situation bringt jetzt ein bißchen Stress mit sich, aber wir müssen jetzt schnell lernen und immer bereit für das nächste Spiel sein.
Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern): „Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte, auch die sieben Punkte Vorsprung auf RB sind wichtig. Wir hatten eine gute Struktur, haben aber trotzdem zu viele Bälle verloren. Wir haben vor die Kette gespielt, dabei war extrem viel Raum dahinter, da hätten wir mehr Tore machen können. Es war ein hektisches Spiel, wir hatten eine gute Phase nach der Pause, als wir besser waren und deutlich in Führung gehen, danach war es wieder recht ausgeglichen. Wir hatten zu wenig Positionen besetzt, hatten viele Spieler vorn auf einer Linie und viele Spieler hinten auf einer Linie, einen realtiv großen Zehnerraum, in dem dann viele zweite Bälle nicht bei uns gelandet sind. Sie hatten in der zweiten Hälfte eine gefährliche Situation durch Silva, wo wir Glück hatten, dass er ihn nicht macht. Sonst haben wir nicht mega viele Chancen zugelassen. Es war ein offenes Spiel, wir sind der verdiente Sieger, aber nicht so verdient, dass wir hätten 4:1 gewinnen müssen.”
Konrad Laimer (Torschütze RB Leipzig): Schlussendlich hast du 1:4 verloren. Es war zu wenig von uns und hätte nicht sein müssen, aber wir haben zu unklar im letzten Drittel gespielt und die Tore nicht gemacht. Wir wußten, wenn die Bayern kommen, brauchst du eine außergewöhnliche Leistung. Die haben wir nicht gezeigt. Das ist Scheiße, wir haben uns einen anderen Start erhofft. Aber wir sind früh in der Saison, da müssen wir nicht in Panik verfallen.
Peter Gulacsi (Torhüter RB Leipzig): Das Ergebnis ist zu hoch. Wir waren nicht so schlecht, wir hatten auch viele gute Phasen im Spiel. Wir hatten Pech mit dem Elfmeter zum 0:1, das ist bitter so früh. Die zwei nächsten Treffer kassieren wir viel zu schnell nach Wiederanpfiff. Aber wir sind in einer Phase, wo vieles neu ist, das geht nicht von heute auf morgen. Wir müssen positiv bleiben.
Kevin Kampl (Spieler RB Leipzig): "Im ersten Moment kommt der Ball gerade auf mich zu, dreht aber dann. Das Ding tut mir leid für die Mannschaft, denn es ist bitter, wenn du so früh durch einen Elfmeter in Rückstand gerätst. Heute hat uns wieder die Klarheit beim letzten Pass und in der letzten Aktion gefehlt. Wir spielen uns bis 20 Meter vor das Tor gut durch, danach aber fehlt uns die Überzeugung, die klare Idee, der letzte Wille, unbedingt treffen zu wollen. Das Schlimmste, was uns jetzt passieren kann, ist in Panik zu verfallen. Das werden wir nicht tun. Bei uns ist vieles neu, wir sind in einer Umbruchphase. Wir müssen diesem Lernprozess seine Zeit geben. (RBlive/hen/ukr)