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RB Leipzig„VAR geht gefühlt immer in die andere Richtung”: Doppel-Fehler von Schiedsrichter Robert Hartmann gegen Bochum ärgert RB Leipzig

Von Ullrich Kroemer 04.10.2021, 11:52

Emil Forsberg hatte sich den Ball in der vierten Minute der Partie zwischen RB Leipzig und dem VfL Bochum (3:0) schon auf den Elfmeterpunkt gelegt und wartete nur noch auf die Freigabe, als Schiedsrichter Robert Hartmann (Kempten/Oberallgäu) sich den Zweikampf von Bochums Herbert Bockhorn gegen Yussuf Poulsen noch einmal auf dem Video-Bildschirm ansah und zur Überraschung aller auf „kein Foul” entschied.

Das war gleich doppelt falsch. Erstens rauschte Bockhorn mit offener Sohle heran und traf Poulsen mit den Stollen voran zwischen Knöchel und Spann. Dass er zuvor auch den Ball berührt hatte, ist dabei unerheblich, da der Ball noch in der Luft und die Szene nicht geklärt war. Wie Hartmann nach Ansicht dieser Bilder zu der Ansicht gelangte, seine zuvor getroffene Tatsachenentscheidung zu korrigieren, ist ein Rätsel.

Collinas Erben: „Vertretbare Entscheidung durch eine andere vertretbare Entscheidung ersetzt”

Und zweitens hätte der unerfahrene Videoassistent Johann Pfeifer, der in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz kam und noch nie ein Bundesligaspiel gepfiffen hat, gar nicht erst eingreifen dürfen, weil keine klare Fehlentscheidung vorlag.

Der Referee-Blog Collinas Erben – derzeit DIE Schiedsrichter-Instanz hierzulande kommentiert in eine ähnliche Richtung: „Vermutlich hatte der Referee nicht gesehen, dass Bockhorn auch den Ball gespielt hatte. Damit hätten die Bilder seiner Wahrnehmung widersprochen. Allerdings ist der Treffer mit hohem Bein gegen Poulsen nicht von der Hand zu weisen.” Und: „Deshalb ist nach meinem Dafürhalten am Ende letztlich kein klarer und offensichtlicher Fehler korrigiert, sondern eine vertretbare Entscheidung durch eine andere vertretbare Entscheidung ersetzt worden. Nicht gerade der Sinn des VAR.”

RB-Coach Jesse Marsch mochte nach seiner harschen Schiedsrichter-Kritik nach dem 1:1 gegen Köln darauf nicht detaillierter eingehen. „Ich kann nur sagen, dass der VAR gefühlt immer in die andere Richtung geht”, kommentierte er. „Aber ich habe auch der Mannschaft gesagt: Wir müssen stark bleiben und uns die Anrufe in unserer Richtung mehr und mehr verdienen.” (RBlive/ukr)