Leipzigs neue schwäche Vierter Gegentreffer nach Standards in zwei Spielen: RB-Coach Rose ist alarmiert
Das 0:1 beim VfL Bochum war das vierte Gegentor nach einem Standard in zwei Spielen, was Trainer Marco Rose am Samstag nach der siebten Niederlage in einem Pflichtspiel unter seiner Regie auf den Plan rief. Der Coach von RB Leipzig sagte: "Wenn die Jungs von den Länderspielen zurückkommen, werden wir uns für die letzten neun Spiele wieder neu justieren."
Simpel und vorhersehbar
Neu einstellen, bedeutet für Rose vor allem die Fehler beim Verteidigen der sogenannten Ruhenden Bälle abzustellen. "Es wird Thema sein, dass wir in alles wieder Schärfe reinbringen." Das Motto sei: "Nicht so viel reden, sondern arbeiten an Dingen, die uns unsere Ziele erreichen lassen."
Bochum war aggressiv und eklig in der Zweikampfführung, deckte die RB-Schlüsselspieler teilweise Mann, lauerte auf Ballverluste – und warf einmal kurz nach der Pause lang in den Leipziger Hinterhof ein. Der Ball segelte von Bochums Kühlschrankstürmer Philipp Hofmann auf Takuma Asano, dessen Kopfstoß parierte RB-Keeper Janis Blaswich, allerdings Erhan Masovic vor die Stirn. Von dort flog der Ball ins Tor (48.).
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Dabei stand wie angewurzelt Halstenberg, der Asano hatte fortschleichen lassen, und seine Abwehrkollegen Willi Orban und Josko Gvardiol, die Masovic ungehinderte köpfen ließen. Ein dreifacher Systemausfall, der Rose zornig werden ließ. Auf die Bochumer Angewohnheit, Einwürfe an den langen Pfosten zu bewegen, habe er sein Team im Vorfeld hingewiesen, berichtete der 46-Jährige und schob hinterher: „Was Einfacheres gibt es ja nicht. Ich weiß, was kommt. Das ist eigentlich relativ simpel.“
Zurück in die Erfolgsspur: Wie?
Es sei deshalb mehr als ärgerlich, „dass wir als RB Leipzig mit unseren Zielen über so ein einfaches Tor ein Bundesliga-Spiel verlieren“, bilanzierte der Trainer die Nullnummer im Ruhrpott. Alarmierend sind vor allem die Sekundenaussetzer seiner Abwehrreihen bei Standards. Schon in Manchester fielen vier Treffer nach Standards, darunter drei nach Ecken. Insgesamt hat RB in der Liga 15 Tore nach sogenannten „Ruhenden Bällen“ kassiert, das ist exakt die Hälfte aller Gegentreffer in dieser Saison.
Halstenberg sprach die Problematik ebenfalls an, ohne sich dabei selbst zu nennen. "Wir sind nicht wach, wir reden nicht miteinander, wir sind zu anfällig", sagte er über die Standard-Schwäche. Und trägt nun Frust in die Länderspiel-Pause. "Es dauert einfach zu lange, bis man das wieder gut machen kann", sagte der neunmalige Nationalspieler: "Jetzt müssen wir einfach die Wunden lecken nach diesen zwei Spielen. Und zusehen, dass unsere Nationalspieler gesund wiederkommen, um dann wieder in die Erfolgsspur einzuschlagen."