RB Leipzig"Von Fußballnostalgikern sehr kritisch bewertet": Bierhoff über RB Leipzig und den Ostfußball

Schon in den 90er Jahren stand er als Spieler mit Jürgen Klinsmann bei einem der ersten Länderspiele in Leipzig auf dem Rasen des damaligen Zentralstadions. Nun kehrt Oliver Bierhoff als DFB-Direktor wieder einmal in die Messestadt zurück. Vor den Länderspielen gegen Tschechien (11.11.) und die Ukraine (14.11.) äußerte er sich auch zur Entwicklung von Fußball-Bundesligist RB.
"Mich freut natürlich, dass es so eine positive Entwicklung in Leipzig gegeben hat, die eine tolle Geschichte geschrieben haben", sagte Bierhoff auf der Pressekonferenz am Montag. "Auch wenn sie von Fußballnostalgikerin immer als sehr kritsch bewertet wird."
Desinteresse am Ostfußball
"Wenn 40.000 Zuschauer ins Stadion gehen, wenn der Verein international spielt, dann ist da schon Unglaubliches erreicht worden und geleistet worden, auch für den deutschen Fußball", erklärte Bierhoff weiter.
Die Schwäche des übrigen Fußball-Ostens (von Union Berlin mal abgesehen) führte der 52-Jährige unter anderem auf die geringere Dichte an größeren Städten zurück. "Im Detail weiß ich auch nicht genau, was da bei jedem Verein verkehrt gelaufen ist", so Bierhoff. "Was den ostdeutschen Fußball angeht, bin ich jetzt nicht der absolute Fachmann." Interesse klingt anders.
Erst neun Länderspiele im Osten seit der Wende
Dass seit der Wende erst neun Länderspiele im Osten der Republik stattgefunden haben, erklärte Bierhoff mit den gestiegenen technischen Anforderungen an die Stadien. Und einem Beschluss des DFB-Präsidiums, wonach Länderspiele nur in Arenen mit mindestens 40.000 Plätzen stattfinden durften. Doch 2018 wurde die Mindestkapazität auf 25.000 verringert, sodass auch Länderspiele in Rostock, Magdeburg und Dresden möglich wären.
Das nächste Länderspiel in Leipzig könnte turnusmäßig in zwei- bis zweieinhalb Jahren ausgetragen werden. "Emotionale Spiele waren immer dabei", sagte Bierhoff über die bisherigen Auftritte der DFB-Elf in Sachsen. "Wir sind froh, hier zu sein."