"ich war nie Nazi, bin keiner, werde keiner" Kein Stadionverbot für Melanie Müller bei RB
Nach den Protesten von einem Teil des RB-Fanblocks gegen Schlagersängerin Melanie Müller hat sich die Leipzigerin gegen sie erhobene Nazi-Vorwürfe wiederholt verteidigt. „Ich habe bestimmt nicht alles richtig gemacht in meinem Leben, hätte öfter mal Nachrichten gucken oder ein Buch lesen sollen. Hätte mir intensiver eine Platte machen sollen, wie nah ich die Öffentlichkeit an mich heranlasse, wer gerade neben mir steht und wo ich auftrete", sagte sie der LVZ. Müller betonte: "Aber ich war nie Nazi, bin keiner, werde keiner.“
Müller war beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC mit mehreren Begleitpersonen aus dem RB-Block eskortiert worden, weil einer ihrer Begleiter einen in der rechten Szene beliebten Pullover der Marke "Thor Steinar" getragen hatte. In einigen Stadien, darunter in der Red Bull Arena, ist die Marke verboten. RB will sich zur Causa Müller nicht äußern. Ein Stadionverbot gegen die Sängerin besteht laut LVZ nicht.
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RB-Fans protestieren gegen Melanie Müller
Müller geriet auch deswegen in die Kritik, weil sie bei einem Konzert in einem Rocker-Klub vergangenes Jahr mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Bei dem Konzert riefen einige Gäste "Sieg Heil", Müller brach den Auftritt schließlich ab. Im Oktober 2022 durchsuchte die Polizei dann aufgrund ihrer mutmaßlichen Kontakte in die rechte Szene ihr Haus in Leipzig. Die Ermittlungen laufen noch.
Für einige RB-Fans steht das Urteil schon fest: Beim letzten Heimspiel gegen Augsburg war von den ultraaffinen Anhängern, die als eher links gelten, im Block ein Anti-Müller-Banner entrollt worden. Darauf stand geschrieben: "Keine Safespace für Nazis. M. Mueller raus aus dem ZS (Zentralstadion - d. Red.)."
Die RB-Fanszene positioniert sich immer wieder gegen Rechts und nutzt die Bühne Stadion auch, um andere politische Botschaften zu verkünden. Das gefällt einigen Fans, anderen nicht. Wie groß die Unterstützung für die Müller-Kritik ist, muss offen bleiben.