Schafft Moriba den Durchbruch? Geduld gefragt: Ex-Bundesligaprofi Thiam über "riesiges Potenzial" von Moriba
Für Ilaix Moriba war der Sprung aus der Schule des FC Barcelona zu RB Leipzig zu groß. Seine Karriere geriet ins Stocken, in der Bundesliga kam er nie an. Gelingt nun der Durchbruch?
Leipzig – Ilaix Moriba kam im Sommer vor drei Jahren zu RB Leipzig. Der heute 21-Jährige hat noch immer einen Vertrag bei den Sachsen, blieb aber nur eine halbe Saison im Bundesligakader und ließ sich dann zurück nach Spanien verleihen. Gelingt ihm noch der Durchbruch als Fußballprofi?
13 Einsätze für FC Getafe – und wieder weiter?
Beim FC Getafe, seiner zweiten Leihstation in Spanien nach dem FC Valencia, scheint er im vergangenen halben Jahr besser angekommen zu sein. Rund die Hälfte der möglichen Minuten absolvierte er, nachdem er von der Länderspielabstellung und einer Verletzung zurückgekommen war. Zwei Assists gelangen ihm, vor allem stand er in der Hälfte der Spiele in der Startelf.
Jetzt steht er allerdings erneut vor der Frage, wie es weitergeht, denn sein Leihkontrakt läuft aus, in Leipzig steht er bis 2026 noch unter Vertrag. Pablo Thiam, der früheren Bundesligaprofi (310 Einsätzen für den 1. FC Köln, VfB Stuttgart, FC Bayern München und VfL Wolfsburg), hat Moriba noch nicht abgeschrieben.
"Als junger Spieler großes Potenzial zu haben, ein großartiger Spieler zu sein, bedeutet nicht, dass man immer sofort den Sprung schafft", sagte er gegenüber Footballtransfers.com. "Manchmal wünsche ich mir, dass junge Spieler etwas mehr Geduld, etwas mehr Leidensfähigkeit und einfach den Willen hätten, sich mit der Zeit durchzusetzen." Geduld hatte Moriba in Leipzig überhaupt nicht gezeigt, sondern zu Beginn seiner Zeit gleich mit kleineren Querelen auf sich aufmerksam gemacht. Unglücklich war für ihn allerdings auch der Trainerwechsel: Nagelsmann wollte ihn, bekommen hat ihn der selbst strauchelnde Jesse Marsch.
Thiam: Moriba braucht Geduld, bis die Zeit reif ist
Thiam weiter: "Natürlich sieht es immer schlecht aus, weil man spielen will, man will weiterkommen, man wird ausgeliehen, man wechselt von Verein zu Verein, aber die Abläufe sind nicht überall gleich." Junge Spieler müssten Geduld lernen. Junge Spieler wie Moriba werden ihren Durchbruch erleben, "wenn die Zeit reif ist."
Das "riesige Potenzial" habe er in der Vergangenheit unter Beweis gestellt. Jetzt benötige er etwas Glück, "zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, was bei ihm im Moment wahrscheinlich nicht der Fall ist." Thiam zieht aber Parallelen zu einem anderen Landsmann Guineas: Für Serhou Guirassy ist der VfB Stuttgart der neunte Klub seiner Karriere, jetzt ist der 28-Jährige Kandidat beim FC Bayern München. Auch bei Moriba sei es möglich, "dass er in ein oder zwei Jahren wieder seinen Durchbruch schafft und wieder für Gesprächsstoff in der Stadt sorgt."