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RB LeipzigWerner trifft mit dickem Zeh, Gulacsi patzt doppelt: Die Spieler in der Einzelkritik

Von Martin Henkel, Ullrich Kroemer 07.12.2019, 19:39
Jubelfaust: Timo Werner glänzte auch gegen die TSG Hoffenheim.
Jubelfaust: Timo Werner glänzte auch gegen die TSG Hoffenheim. imago/Jan Huebner.

RB Leipzig beherrschte Hoffenheim beim 3:1 (1:0) bis auf die 20 Minuten zum Ende der ersten Halbzeit. Die Spieler in der Einzelkritik:

Peter Gulacsi: Bei seiner Rückkehr ins Leipziger Tor leistete sich Peter Gulacsi, dessen zweiter Vornahme eigentlich Konstanz lautet, zwei dicke Patzer. Zum Ende der ersten Hälfte schaufelte er den Ball direkt auf Andrej Kramaric, Dennis Geiger setzte die hundertprozentige Chance an den Pfosten (39.). Beim 3:1 tauchte der Ungar unter dem Ball durch (89.). Ungewohnte Unsicherheiten nach der Verletzungspause. Note: 4,5.

Lukas Klostermann: Eine defensiv solide, offensiv unauffällige Partie des Linksverteidigers, der bei RB deutlich zurückgezogener agiert als in der Nationalelf. Auffällig war, wie der Westfale das 1:0 mit seinem Pass auf Patrik Schick einleitete, der dann für Timo Werner vorbereitete (11.). Note 3.

Stefan Ilsanker: Eine fehlerlose Leistung des Routiniers, der seine athletischen Geschwindigkeitsnachteile durch gutes Stellungsspiel und Geschwindigkeit im Kopf wettmachte. Wenn Kramaric oder Sargis Adamyan anzogen, riss „Ilse” explosive 20-Meter-Sprints ab und warf sich in der zweiten Hälfte auch wieder mit einem Defensiv-Diver in Ball und Laufweg des Gegners und lenkte Schüsse ins Toraus. Überzeugend! Note 2.

Dayot Upamecano: Leipzigs Abwehrhüne bildete gemeinsam mit Ilsanker ein Bollwerk. Wie er Gegner an sich Abtropfen ließ, sorgte für Szenenapplaus im Stadion. Gewann die meisten Zweikämpfe (19) bei RB und gehörte zu den besten Leipzigern. Hätte in der ersten Hälfte per Kopf nach Ecke sogar selbst treffen können. Note 2.

Marcel Halstenberg: Agierte genau wie Klostermann defensiv zuverlässig, aber nach vorn lief zu wenig über Halstenbergs Seite. Note: 3.

Diego Demme: Eine Halbzeit gut, eine Halbzeit ein bisschen weniger als gut. Dreht sich mittlerweile wie eine Ballerina aus engen Situation und ist Zielspieler für das Aufbauspiel nach Ballgewinnen geworden. Auffallend, wie gut er Situationen auch bei Gegnerdruck auflöst. Aktuell konkurrenzlos in seiner Rolle als Ballräuber und Edeltechniker. Note 2,5.

Konrad Laimer: Wurde von Demme abgelaufen und aus seiner Rolle als Edeldieb fremder Bälle verdrängt. War gegen Hoffenheim weniger sichtbar als zuletzt, aber präsent, wenn es Löcher zu stopfen galt.
Note 3.

Marcel Sabitzer: War mehr mit schlecht stehenden Grashalmen beschäftigt, als mit seiner Aufgabe, dem Trainer als Er-macht-was-man-ihm-sagt-Spieler zu gefallen. Legte seinen ganzen Frust in den Abpraller von Christopher Nkunkus Schuss zum 3:0, der den Eindruck abmildert, dass der Österreicher schon mal besser drauf war. Note 3.

Emil Forsberg: Raketenstart des Schweden, der in den ersten zwei Minuten an zwei Torchancen beteiligt war. Fiel danach in ein Zwischenkoma wie sämtliche Kollegen aus der Offensive, erholte sich aber in der Pause und rundete seinen Auftritt durch einen telegenen Schlenzer ab, bevor er wenig später unter die Dusche durfte. Note 3.

Timo Werner: Ist nur noch einen Schritt vom Zwischenlager auf dem Weg zum Gipfel seines Bundesligadaseins entfernt: der Auszeichnung als bester Schütze der Saison. Trifft trotz dicken großen Zehs, der ihm beim Torschuss vor dem Spiel angeschwollen war, doppelt und hat jetzt nur noch einen Treffer weniger als Robert Lewandowski (16). Trainer Nagelsmann war dennoch nur halb zufrieden, denn Werner hätte auch sieben Tore schießen können. Ließ nämlich nicht nur fünf Großchancen liegen, sondern agierte auch bei einigen Laufwegen nicht so, wie der Trainer sich das vorstellt. Dennoch natürlich Leipzigs unumstrittener Sieggarant. Note 1,5.

Patrik Schick: Entwickelt sich immer mehr zum Edelmann in Leipzigs Offensivspiel. Sein elegantes Zusammenspiel mit Timo Werner vor dem 1:0 hätte auch in jede Oper gepasst. Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Gegner aber raus, wie sein linker Fuß funktioniert. Danach stumpfte die Waffe zusehends ab. Note: 2,5.

Yussuf Poulsen: Wirkt irritiert von Schicks Eleganz. Versuchte es deshalb nach seiner Einwechslung (61.) erst mit Finesse, nach einem verunglückten Rückfallzieher holte er die dänische Keule raus, die er weit besser beherrscht. Wird sich nach seiner Verletzung wohl vorerst mit der Rolle als Ergebnissicherungsspieler anfreunden müssen. Note: 3,5.

Christopher Nkunku: Brachte nach seiner Einwechslung Schwung und sorgte für Torgefahr. Der Franzose erspielte sich gleich drei große Torgelegenheiten. Nach einem Schlenzer (73.) und einem Nachschuss nach Werner-Abschluss (80.) bereitete er das 3:0 vor. Oliver Baumann faustete seinen Schuss vor die Füße von Sabitzer (83.). Kurzer, aber erneutr glänzender Einsatz. Nur ein Tor fehlt Nkunku, um sich für seine Leistungen in den vergangenen Spielen zu belohnen. Note: 2,5.

(RBlive/ukr/mhe)