Wie Rose den angeschlagenen BVB erwartet „Sie sind wütend auf sich selber”
RB Leipzigs Gegner an diesem Wochenende heißt Borussia Dortmund, doch RB-Trainer Marco Rose kam in der Vorbetrachtung des Topspiels zwischen BVB und RB (Sa., 18.30 Uhr) nicht umhin, ein Loblied auf den VfB Stuttgart zu singen. Klar, Rose hatte das DFB-Pokal-Viertelfinalspiel zwischen den Schwaben und dem BVB gesehen (2:1) und sah dabei viel von dem, wie er sich auch das Spiel seiner Mannschaft vorstellt.
„Stuttgart macht das in dieser Saison unter Basti Hoeneß hervorragend, sie sind in allen Spielphasen sehr aktiv, setzen den Gegner unter Druck, gewinnen Bälle, schalten um und bleiben am Ball ruhig und dominant”, schwärmte Rose. „So stellt man sich Fußball vor. So stellt man sich das als Trainer vor.” Der Coach betonte dabei, dass auch Rasenballsport „nicht weit weg” von dieser Komplettheit sei.
Nach der Partie war viel darüber diskutiert worden, wie der BVB dieses Spiel in Stuttgart taktisch anging, nämlich äußerst tief stehend, aber ohne griffiges Pressing und nach vorn ohne Konzept. Das passt nicht zum BVB-Team und sorgt aktuell für jede Menge Diskussionen bei den Schwarz-Gelben, über die sich auch Rose seine Gedanken machte.
Rose: „Nerven behalten”
„Die Ziele sind halt Deutsche Meisterschaft, top Vier, Titelgewinn. Wenn dann die Ergebnisse nicht so stimmen, wird es schnell unruhig. Dann muss man sich erklären”, sagte Rose. „Ich kann und will die Themen aus Dortmund nicht kommentieren. Für uns ist wichtig, dass wir zusammen stehen, bei uns bleiben und die Nerven behalten, weil hohe Erwartungen in unserem Geschäft auch Störfaktoren sein und eine große Rolle spielen können.”
Doch gerade aufgrund der Unruhe im Verein erwartet Rose die Dortmunder nach dem Pokal-Aus und der Kritik der vergangenen Tage im eigenen Stadion ganz anders als gegen Stuttgart und zuvor Bayer Leverkusen.
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Stuttgart liefert Blaupause für RB
„Natürlich kann man davon ausgehen, dass sie in einem Heimspiel mit dem Druck, der jetzt auf dem Kessel ist, anders auftreten”, blickte der Ex-Dortmunder voraus und mahnte: „Wir müssen hellwach sein und aufpassen.” Rose hatte als Trainer des BVB selbst erlebt, wie das in dieser Saison wankelmütige Team auf solche Rückschläge reagiert. „Ich kenne die Jungs, sie wollen sich das nicht gefallen lassen. Sie sind wütend auf sich selber und auf das, was gerade auf sie einprasselt”, so Rose. „Ich denke, dass uns von der ersten Minute ein offener Fight erwartet, wo wir ihr Tempo und ihre Dynamik nach vorne verteidigen müssen.”
Weil etwas unklar ist, wie der BVB agieren wird, will sich Rose ganz auf das eigene Spiel konzentrieren: „Wir müssen viel von dem auf den Platz bringen, was wir uns vornehmen.” Sicher ist vieles von dem darunter, was der VfB Stuttgart gegen Dortmund gezeigt hat. Eine Blaupause für die Leipziger, was die Aktivität in allen Spielphasen angeht.