„Will Teil der Mannschaft sein” Mittelstürmer oder Mitläufer? Sörloth muss gegen Southampton überzeugen
Es existieren dieser Tage im Trainingslager von RB Leipzig im Ennstal zwei Versionen von Alexander Sörloth. In den Trainingsformen agierte der Stürmer aus Norwegen, der darum kämpft, bei RBL bleiben zu dürfen, ballsicherer, spritziger und gelöster als in seiner verkorksten Saison 2020/21 unter Julian Nagelsmann. Beim Trainingsspiel vor dem Test gegen Premier-League-Klub FC Southampton (14 Uhr/RB-Kanal auf Youtube) jedoch war wieder der alte Sörloth zu sehen. Der 1,95-Meter-Hüne verschwand im Spiel- und Kombinationsfluss seiner Nebenleute und hatte kaum nennenswerte Aktionen.
Bei RB Leipzig müssen sie demnächst entscheiden, ob sie Sörloth zutrauen, den verletzten Yussuf Poulsen in der ersten Saisonphase bis zu langen-WM-Winterpause zu ersetzen, oder ob sie ihn bei einem passenden Angebot doch lieber abgeben. Aus der Türkei von Fenerbahce Istanbul soll es Interesse an dem 26-Jährigen geben.
Vivell lobt Sörloth: „Herausragender Fitnesszustand”
Trainer Domenico Tedesco hatte Mitte der Woche schon einmal hinterlegt, dass er gern mit dem Nationalstürmer, der einst von seinem Sturmpartner Erling Haaland als „king of the north” geadelt wurde, weiterarbeiten möchte.
„Er ist auf dem Weg, seine Chance zu nutzen“, hatte der RB-Coach gelobt. „Er ist sehr präsent auf dem Platz.” Zudem sei Sörloth „ein guter Kerl” und „in der Mannschaft beliebt“. So war der Modellathlet etwa beim Tennisspiel mit Dani Olmo auf den Anlagen des Teamhotels Schloss Pichlarn zu beobachten.
„Alex ist in einem herausragenden Fitnesszustand bei uns angetreten und hat seitdem gut gearbeitet, auch hier im Trainingslager”, sagte Leipzigs Technischer Direktor Christopher Vivell, der derzeit Sportdirektoren-Aufgaben übernimmt, der MZ. „Er zeigt in jedem Training, dass er Teil der Mannschaft sein will und steht dabei im Konkurrenzkampf, wie alle anderen Spieler auch", teilte der Kaderplaner mit. Vivell will sich ganz offensichtlich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, sondern alle Optionen offen lassen, falls noch eine Offerte eingeht.
Wohl auch aus diesem Grund soll Sörloth selbst derzeit nichts öffentlich sagen, bis eine Entscheidung getroffen wurde. Noch muss er in der Vorbereitung beweisen, dass er mehr sein kann, als ein Schattenspieler. Gegen das Team von Ex-RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hat er die Gelegenheit, die bessere Version seiner selbst zu zeigen. Sturmspitze André Silva ist nach einem Infekt noch nicht fit, also wird Sörloth wohl reichlich Spielzeit und Gelegenheit bekommen, Leipzigs Entscheider von sich zu überzeugen.