„Wir sind wieder da” Wie RB bei Bayern München bestehen will
Im Jahresend-Spiel beim FC Bayern hat RB Leipzig nicht viel zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Leipzigs Plan und die Ansagen der Spieler und Trainer Marco Rose vor dem Spitzenspiel.
Leipzig – Xaver Schlager hatte auf die Frage, was von RB Leipzig im letzten Spiel des Jahres beim FC Bayern München (Fr., 20.30 Uhr bei DAZN und im Free-TV) eine ebenso einfache wie knappe Antwort parat. „Wieder a guades Spiel”, sagte der Österreicher nach seinem starken Startelf-Comeback beim 2:1 gegen Eintracht Frankfurt. Punkt.
Auf Nachfrage erklärte er sich dann noch etwas ausführlicher. „Ich habe vor jedem Gegner Respekt, aber soll ich da hinfahren und sagen: ,Ich will nicht spielen’?”, fragte der 27-Jährige in die Reporterrunde? Klar, sei der Tabellenführer und Rekordmeister „sicher Favorit, aber sie haben auch gegen Mainz verloren und meine letzten Erinnerungen an München sind nicht die schlechtesten.”
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Openda: Bayern „einen Kampf bieten”
Und fürwahr, die Bilanz der Leipziger in München kann sich sehen lassen. Von den vergangenen sechs Auftritten gewann RB zwei – im Ligafinale 2022/23 und im Supercup 2023 – und holte zwei Unentschieden. Die letzte Partie im Februar verlor RB jedoch mit 1:2.
Doch nach dem erleichternden 2:1 gegen Frankfurt und dem Schritt aus der Krise hat RB bei den Bayern wenig zu verlieren. „Ich gehe zuversichtlich in das Spiel, wir wollen uns mit denen messen, auch wenn es gerade eine schwierige Phase für uns ist”, sagte Schlager. „Vor dem Spiel kann man auf jeden Fall positiv sein.”
Eine ähnliche Ansage machte Torschütze Lois Openda, der wieder zurück in der Spur ist. „Das wird ein schwieriges Spiel, aber wir wollen da mit Selbstvertrauen hinfahren, mit Intensität spielen und einen Kampf bieten”, kündigte der Belgier an.
Nur ein wirklicher Trainingstag für RB
Trainer Marco Rose hat nach der Regeneration und freiem Tag an diesem Mittwoch nur einen wirklichen Trainingstag, ehe die Belastung vor dem Spiel bereits wieder heruntergefahren wird. „Wir wollen die Energie mitnehmen und versuchen, dort nochmal alles rauszufeuern und auch einen positiven Auswärtsabschluss zu haben”, sagte Rose. „Wir gucken, was die Bayern so anbieten, was wir zu verteidigen haben – das wird eine Menge sein.”
RB dürfte erneut mit der etwas angepassten, tieferen 5-3-2-Formation in der Defensive verteidigen, bei der Christoph Baumgartner mit nach hinten rückt. „Wir müssen im Moment ein paar Dinge entgegen unseren Überzeugungen machen, verteidigen etwas tiefer im Block”, erklärte Rose. Aus diesem stabilen Bollerwerk heraus wird RB ähnlich wie gegen Frankfurt versuchen, Bälle zu erobern und über Schlager & Co. rasant, aber nicht hektisch umzuschalten. „Wir wissen, dass wir dann gute Umschaltsituationen mit unseren schnellen Spielern kriegen”, so Rose. Das Team hat das neue System schnell angenommen. „Je häufiger du das spielst, desto automatischer läuft das ab, desto mehr bekommst du Automatismen rein”, erklärte Schlager die wiederentdeckte Stabilität.
Dazu ist die Offensive wieder in Form. Nach wochenlanger Flaute im tristen November erzielten Openda und Benjamin Sesko in den vergangenen drei Spielen gemeinsam sieben Tore. „Wir wollten die schlechte Stimmung stoppen und gute Laune zurückhaben”, sagte Openda. „Jetzt ist jeder wieder fokussiert darauf, was wir offensiv und defensiv zu tun haben. Wir sind wieder da, wo wir sein wollen.”