RB LeipzigZähes Remis in Wolfsburg: RB Leipzig verpasst erneut die Tabellenspitze
RB Leipzig hat in der Fußball-Bundesliga den Sprung an die Tabellenspitze verpasst und damit seinem Coach Julian Nagelsmann dessen kleines Jubiläum verdorben. Beim 50. Spiel des Trainers auf der Bank der Sachsen kam der Tabellenzweite beim VfL Wolfsburg über ein 2:2 (1:2) nicht hinaus. Die Wölfe wahrten ihren Heimnimbus und sind in der Volkswagen-Arena weiterhin ungeschlagen.
Die Treffer für die Niedersachsen erzielten Jubilar Wout Weghorst, der sein 100. Pflichtspiel für die Norddeutschen bestritt in der 22. Minute per Kopfball sowie Renato Steffen mit einen abgefälschten Schuss (35.). Leipzigs frühe Führung gelang Nordi Mukiele (5.). Orban traf zum 2:2 (54.).
Kein Druck, kaum Balleroberungen
Das schnelle 1:0 schien den Gästen Selbstvertrauen zu geben, doch nach dem Ausgleich des Niederländers Weghort mit dessen elftem Saisontor begann die Partie zu kippen. RB bekam keinen Druck auf den Gegner und hatte kaum Balleroberungen.
Die sonst so sichere Hintermannschaft des Champions-League-Teilnehmers wackelte mehrfach. Und auch in der RB-Offensive passierte nahezu nichts. Ein Grund war, dass den Leipzigern das körperbetonte und laufintensive Spiel der Wolfsburger stark zusetzte. Ein anderer, dass Schlüsselspieler wie Dayot Upamecano im Abwehr- und Emil Forsberg im Sturmzentrum schwer ins Spiel fanden.
Der Franzose Upamecano zeigte Schwächen im Spielaufbau, der Schwede Forsberg wurde zur Pause gegen den deutlich gefährlicheren Christopher Nkunku ausgewechselt. Kein entscheidender Faktor, aber eine statistische Besonderheit: Mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren und 122 Tagen hatte RB die älteste Startaufstellung seit dem Bundesliga-Aufstieg 2016 auf dem Platz.Nagelsmann war sichtlich ungehalten und stürmte beim Halbzeitpfiff binnen weniger Sekunden in die Kabine.
Kluivert verpasst den Siegtreffer
Nach dem Wechsel zeigte der Bayern-Verfolger eine Reaktion, obwohl der Ausgleich eher auf kuriose als auf durchdachte Weise zustande kam. Ein harmloser Ball von Amadou Haidara trudelte im Strafraum an gleich mehreren Wolfsburgern vorbei. Torwart Koen Casteels sah ihn erst spät und parierte ihn nur mit Mühe - Orban staubte ab.
Doch der Ausgleich nach 54 Minuten brachte die Truppe von Trainer Oliver Glasner nur kurzfristig aus dem Konzept. Und da auch die Bullen wuchtiger als in den ersten 45 Minuten dagegenhielten, entwickelte sich ein sehenswerter offener Schlagabtausch mit Vorteilen für die Leipziger.
Und auch die Zahl der Torchancen stieg rasant an. So traf Wolfsburgs Innenverteidiger John Anthony Brooks mit einem Kopfball nur den Pfosten (62.), fünf Minuten später rettete VfL-Kapitän Josuha Guilavogui ebenfalls per Kopf für seinen bereits geschlagenen Torhüter Koen Casteels.
Sechs Minuten vor Schluss drang der Spanier Angeliño in den Strafraum ein und schoss knapp am Tor vorbei, statt den in der Mitte frei vor dem Tor stehenden Justin Kluivert anzuspielen (84.). In der Schlussphase war RB das bessere Team, verpasste es aber, Kontergelegenheiten besser herauszuspielen. Kluivert traf eine Hereingabe von Lukas Klostermann nicht richtig (90.+2) und verpasste so den späten Siegtreffer.