Zugbetreiber reagiert nach Klo-Schmierereien „Solches Verhalten kannten wir bislang von Fangruppen nicht”
Nachdem Fans von RB Leipzig auf der Rückfahrt vom Bundesligaspiel in Wolfsburg nach Leipzig eine Zugtoilette beschmiert hatten, hat sich der Zugbetreiber Abellio auf RBlive-Anfrage zu Wort gemeldet.
Kann man sich nach verlassen des Stadions auf der Rückreise dann auch mal wieder zivilisiert benehmen und nicht andere noch belästigen und in mitleidenschaft ziehen? Wer kommt für das alles auf? #RBLeipzig #chaoten #königfussballdarfalles pic.twitter.com/p4KJrdHTmx
— Sebastian Jäger (@hummeldum) February 19, 2023
Zug musste aus dem Verkehr genommen werden
Die Toiletten seien verschmutzt und Fahrpläne beziehungsweise Werbematerialien aus den Haltern gerissen und herumgeworfen worden, bestätigte ein Abellio-Sprecher. „Insgesamt haben diese RB-Fans den Zug stark verunreinigt verlassen”, heißt es in der Stellungnahme. Das Fahrzeug habe aus dem Umlauf genommen und zur Reinigung in die Werkstatt nach Halberstadt gebracht werden müssen. „Damit ist der Zug etwa einen halben Tag ausgefallen”, so der Unternehmenssprecher. Bis auf die Schmierereien seien keine weiteren, gravierenden Schäden entstanden. Die entstandenen Kosten können (noch) nicht beziffert werden.
„Ein solches Verhalten kannten wir bislang von Fangruppen nicht – weder von RB noch von Fans anderer Vereine, die regelmäßig mit unseren Zügen unterwegs sind, wie der 1. FC Magdeburg, der Hallesche FC, Rot-Weiß Erfurt oder Lok und Chemie”, heißt es von Abellio. Der Zugbetreiber ist seit 2015 beziehungsweise seit 2018 umfassender in Mitteldeutschland aktiv und wurde bislang von Schäden durch Fußballfans verschont.
Nachforschungen, um Schadensersatz geltend zu machen, will Abellio jedoch nicht anstellen, wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilte. RB Leipzig geht dem Fall weiter nach und will den Vorfall mit der betreffenden Fangruppierung aufarbeiten. Generell waren Fans von RB bisher im Gegensatz zu anderen Fangruppierungen nicht durch Vandalismus auf Auswärtstouren aufgefallen. Viele RB-Anhänger hatten sich für die gemeinsame Auswärtsfahrt nach Wolfsburg und zurück verabredet, wodurch der Zug sehr voll war.