Zwei Teilnehmer aus Leipzig So viel RB steckt in der U21-EM
Ein Ex-Leipziger ist Kapitän der DFB-Elf, zwei aktuelle Profis sind bei der U21-EM dabei. Was Sie aus RB-Sicht über das Turnier wissen müssen.

Leipzig/sid/ukr – Nach 2021 und 2023 spielen ab Mittwoch zum dritten Mal 16 Teams um den Einzug ins Finale am 28. Juni in Bratislava. Deutschland trifft in der Gruppe B auf Slowenien (Donnerstag), Tschechien (Sonntag) und Titelverteidiger England (18. Juni).
Wo wird gespielt?
In acht Städten: Bratislava, Trnava, Nitra, Dunajská Streda, Kosice, Zilina, Presov und Trencin. Die DFB-Auswahl bezieht ihr Quartier in Modra etwa 35 Kilometer nordöstlich von Bratislava, gegen Slowenien und England spielt die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo in Nitra, gegen Tschechien in Dunajská Streda.
Wann wird gespielt?
Alle deutschen Gruppenspiele werden um 21 Uhr angepfiffen. An den ersten zwei Spieltagen gibt es pro Tag ein Frühspiel um 18 Uhr und drei Spätspiele. Am letzten Vorrundenspieltag werden die jeweiligen Gruppenspiele parallel angepfiffen. Die zwei besten Teams jeder Gruppe erreichen das Viertelfinale.
Red-Bull-Spieler fehlen DFB-Elf
Wer sind die Favoriten?
England besitzt den mit Abstand höchsten Gesamtmarktwert aller Mannschaften mit knapp 410 Millionen Euro. Da kommt nur Frankreich mit etwa 330 Millionen annähernd ran. Der Wettanbieter bwin sieht dennoch Deutschland und Spanien mit einer Quote von 5,00 vorne, dicht gefolgt von England und Frankreich (je 6,00).
Kann Deutschland den Titel holen?
Das DFB-Team kann bei den Marktwerten (215 Millionen) nicht ganz mithalten, gehört aber dennoch zu den Mitfavoriten. Auf das peinliche EM-Vorrundenaus 2023 in Georgien folgten 15 Spiele ohne Niederlage, das Team von Trainer Antonio Di Salvo löste problemlos die Qualifikation – und setzte im März mit dem 3:1 bei der Generalprobe gegen Spanien ein dickes Ausrufezeichen. Übersteht die DFB-Auswahl die knifflige Gruppe, ist alles möglich.
Wer fehlt der DFB-Auswahl?
Verzichten muss Di Salvo wegen der Klub-WM auf fast alle Spieler von Bayern München, Borussia Dortmund und Red Bull Salzburg – namentlich auf FCB-Keeper Jonas Urbig, das BVB-Duo Maximilian Beier und Karim Adeyemi, den künftigen Bayern-Profi Tom Bischof sowie Leandro Morgalla und Hendry Blank (beide Salzburg). Mit dabei ist immerhin Paul Wanner, der zuletzt von Bayern an Heidenheim ausgeliehen war.
Ex-Leipziger ist Kapitän
Wer sind die Leader?
Kapitän ist Eric Martel vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln – ein Ex-Leipziger, der sich stark entwickelt hat. Im Tor spielt Noah Atubolu vom Europapokal-Qualifikanten SC Freiburg bereits sein zweites Turnier. Alle Augen werden dazu auf Nick Woltemade gerichtet sein. Nach dem Pokalfinale mit dem VfB Stuttgart und seiner ersten Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann soll er auch noch die U21 zum Titel schießen. Ein solcher Doppelstart wäre theoretisch auch für Florian Wirtz möglich gewesen, eine Rückkehr zur U21 war aber von Beginn an ausgeschlossen worden.
Welche internationalen Stars stehen im Fokus?
Wertvollster Spieler des Turniers ist England- und Arsenal-Stürmer Ethan Nwaneri mit einem Marktwert von 55 Millionen Euro, dicht gefolgt vom Portugiesen Geovany Quenda (Sporting Lissabon/50 Millionen). Zudem mit dabei: Mathys Tel (Frankreich), Wilfried Gnonto (Italien), Jorrel Hato (Niederlande) oder Olympiasieger Cristhian Mosquera (Spanien), den RB Leipzig gern verpflichten würde.
RB-Jungstar will Europameister werden
Wie viele Bundesliga-Legionäre sind dabei?
Insgesamt zwölf, die bislang schon in der Bundesliga spielten. Allein bei Frankreich spielen in Castello Lukeba (RB Leipzig), Kiliann Sildillia (SC Freiburg), Chrislain Matsima (FC Augsburg), Jean-Mattéo Bahoya (Eintracht Frankfurt) vier Bundeslia-Profis. Hinzu kommen Luka Hyryläinen (SSV Ulm) und Casper Terho (SC Paderborn) für Finnland, der Slowake Dominik Javorcek (Holstein Kiel), der Tscheche Adam Karabec (Hamburger SV), Jaka Cuber Potocnik (1. FC Köln) für Slowenien, Tiago Tomás (VfL Wolfsburg) für Portugal, der Däne Oscar Höjlund (Eintracht Frankfurt) und der Niederländer Myron van Brederode (Fortuna Düsseldorf). Auch RB-Neuzugang Ezechiel Banzuzi (Niederlande) ist dabei.
Was sagt der RB-Jungstar?
Castello Lukeba will nach einer durchwachsenen Saison und dem Silbermedaillengewinn bei Olympia nun den Titel mit Frankreich. „Ich kann das Auftaktspiel gegen Portugal kaum erwarten – die Vorfreude ist riesig. Ich fühle mich fit und bin bereit für die Europameisterschaft”, sagte er im Interview mit Klubmedien. „Wir hatten eine gute Vorbereitung mit dem Team und freuen uns, dass es am Mittwochabend endlich losgeht. Die vergangene Saison war nicht immer einfach für mich. Mein Ziel ist es, fit zu bleiben und der Mannschaft bestmöglich weiterzuhelfen. Wir wollen so weit wie möglich kommen und Europameister werden.”
Warum sind auch Spieler dabei, die älter als 21 sind?
Das hängt mit dem Beginn der Qualifikation zusammen. Da diese bereits 2023 gestartet war, dürfen an der Endrunde alle Spieler teilnehmen, die an oder nach dem 1. Januar 2002 geboren wurden. Einige Spieler wie Torwart Noah Atubolu, Ansgar Knauff oder Rocco Reitz sind deshalb zum Zeitpunkt des Turniers schon 23.
Wer überträgt die Partien?
Alle deutschen Spiele werden live auf Sat.1 übertragen. Spartensender ProSieben MAXX zeigt ausgewählte Top-Partien ohne deutsche Beteiligung und auf ran.de sind alle Begegnungen zu sehen.