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RB LeipzigZwillingstürme im Sturm: RB Leipzigs Spieler in der Einzelkritik

Von Ullrich Kroemer, Martin Henkel 02.02.2020, 11:08
Brachten die Wende: Leipzigs Sturm-Türme Yussuf Poulsen (links) und Patrik Schick (rechts).
Brachten die Wende: Leipzigs Sturm-Türme Yussuf Poulsen (links) und Patrik Schick (rechts). Imago/Hartmut Bösener

Wohltuende Kämpfer im Sturm, raffiniertes Debüt von Dani Olmo und ein trauriger Schwede. Die Einzelkritik nach dem 2:2 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach:

Peter Gulacsi: Wird gerade nichts mit einer Partie ohne Gegentreffer für den Keeper. Waren zwei gegen Gladbach, beide vor der Pause. Beim 0:1 war zwar viel los vor Gulacsi, der Schuss scharf und die Sicht versperrt. Aber an Topabenden hätte er die Fußspitze vielleicht noch an Pleas Schuss bekommen. Hielt seine Elf aber in 6. Minute mit einer Langfinger-Parade im Spiel, war nach dem Seitenwechsel dann weitgehend beschäftigungslos. Note: 3.

Nordi Mukiele: Wurde in der Pause von seinem Trainer ausgewechselt. Offiziell um Platz zu schaffen für seine Turm-Stürmer Poulsen und Schick. Könnte aber auch an seinem Auftritt gelegen haben. War unstet wie in den Partien zuvor auch schon, leistete sich Fehlpässe, war im Kopf nicht in der Partie und rutschte mehrfach auf dem Rasen aus: die falsche Stollen? Note: 4.

Lukas Klostermann: Seit Nagelsmann ihn für seine Konstanz gelobt hat, lässt Klostermann diese vermissen. War auch bei seinem Mini-Comeback, nachdem er die Partie gegen Frankfurt verletzt weglassen musste, fehleranfällig. Leistete sich den zweiten Aussetzer in dieser Saison. Spielte aus dem Strafraum heraus einen Pass durch die Mitte direkte vor die Füße von Florian Neuhaus, der Jonas Hoffman das 0:2 auflegte. Verschuldete mit einem weiteren Fehlpass noch eine Chance von Plea (45.+2). Offensiv immerhin aus dem Gewühl heraus mit der einzigen RB-Chance der ersten Hälfte (12.). Spielte nach indisponierter erster Hälfte dann in der zweiten, als sei nichts gewesen, hatte dann aber auch defensiv nicht mehr viel zu tun. Note: 3,5.

Dayot Upamecano: Das schönste Duell des Abends: Upamecano gegen Landsmann Thuram - Bulle gegen Bulle. Gewann die meisten davon, bei einem schätzte er den Abstand schlecht ein. Prompt entwischte ihm Thuram und leitete das 0:1 ein. Ist dennoch Leipzigs Fels in der Viererkette. Note: 3.

Marcel Halstenberg: Ist weiterhin von seiner Bestform entfernt, erhob sich aber wie seine Kollegen nach der Pause aus dem Schlamassel, den die erste Halbzeit angerichtet hatte. Bekam seine Seite dicht und hatte nach Pleas Platzverweis nicht mehr allzuviel zu tun. Brachte Werner einmal gekonnt in Abschluss-Position (55.). Note: 3,5.

Tyler Adams: War Verschiebemasse für Trainer Julian Nagelsmann. Der US-Amerikaner begann auf der Sechs, bekam keine Ordnung und Ruhe ins Spiel und wanderte nach der Pause auf Rechts hinten und musste in der 70. Minute für Dani Olmos Einstand weichen. Kann im zentralen Mittelfeld den nach Neapel abgewanderten Diego Demme noch nicht eins zu eins ersetzen, entwickelt sich aber zu einer Alternative für den unsteten Mukiele auf der Rechtsverteidiger-Position. Eines der schlechteren Spiele des US-Amerikaners. Note: 3,5.

Konrad Laimer: Hatte keine Erklärung für eine „grottenschlechte Halbzeit vor der Pause“ von uns. Fremdelt immer noch ein bisschen mit seinem neuen Nebenmann Adams auf der Sechs und leistete sich bis zur Halbzeit einige Fehlpässe im Aufbauspiel. Blühte auf, nachdem Landsmann Sabitzer an seine Seite rückte und zeigte seine alten Tugenden: Keiner klaut schöner Bälle als „Konni“. Note: 3.

Marcel Sabitzer: Ist gerade besser, wenn er das Spiel vor sich hat. Nach wenig überzeugender Leistung auf der Zehn beorderte Nagelsmann ihn in der zweiten Hälfte ins defensive Mittelfeld, wo er das Spiel antrieb und selbst gefährlich abschloss (86.), wenngleich auch zu ungeduldig. Note: 3.

Emil Forsberg: Der Schwede spielte so wenig druckvoll und klar, körperlos und fehlerhaft, dass man sich um ihn sorgen musste und sich die Reporter fragten, wie er seine Auswechslung wohl aufgenommen habe. „Wahrscheinlich nicht so gut”, sagte Nagelsmann. Auch er sucht in der Rückrunde nach Infekt noch Form und Rhythmus, die er irgendwo im schwedischen Sundsvall verloren haben muss. Note: 4,5.

Christopher Nkunku: Der Franzose wird immer mehr zum Schlüsselspieler der Leipziger. Auch er war in der ersten Hälfte kaum zu sehen, was Trainer Nagelsmann zu der Einschätzung bewog: „Auch er hat keine Bäume ausgerissen, eine normale Leistung.” Doch in den zweiten 45 Minuten suchten die Leipziger den Techniker aus Paris. Vor dem 2:2 wackelte er Gegenspieler Stefan Lainer mit einer Körpertäuschung aus und vollendete „sehenswert” (Nagelsmann). Note: 2,5.

Timo Werner: Was Timo Werner auch probierte, es gelang ihm wenig bis nichts. In der ersten Hälfte meldete ihn Denis Zakaria ganz ab. Und auch als er sich in Hälfte zwei auf die Flügel uns ins Mittelfeld fallen ließ, kam er trotz engagierteren Spiels kaum in gefährliche Situationen. Zwei gefährliche Torschüsse (55., 86.), dazu ein paar missratene Flanken und Pässe – mehr war nicht. Note: 4.

Patrik Schick: Der immer etwas schwermütig wirkende Prager, fühlte in der ersten Hälfte von außen nach eigenem Bekunden „traurig” mit seinen Kollegen mit. Nach seiner Einwechslung half er kämpferisch wie nie mit, noch einen Punkt zu ergattern. Der filigrane Techniker grätschte und köpfte, als sei er der Wiedergänger seines Tandempartners Yussuf Poulsen. Wie er seinen Anschlusstreffer erzielte, wusste er nach Abpfiff selbst nicht: „Ich bin hochgesprungen, weiß nicht, was passiert ist, ich habe einfach getroffen.” Note: 2,5.

Yussuf Poulsen: Endlich eine Halbzeit nach dem Geschmack von Yussi Poulsen. RB spielte wie früher unter Alexander Zorniger, der auch im Stadion war, oder Ralf Rangnick: lange Bälle auf Poulsen oder Schick – Leipzigs Zwillingstürme im Sturm. Der Däne brachte Körperlichkeit und Zweikampfhärte ins Leipziger Spiel. Wohltuend in Hälfte zwei. Note: 3.

Dani Olmo: Der Rekordeinkauf bekam nach nur fünf Trainingstagen seine ersten 25 Spielminuten und wurde von den Fans gleich mit Sprechchören gefeiert. Ein Schuss, den Gladbachs Keeper Sommer entschärfte (78.), ein raffinierter Abschluss an den Pfosten (82.). Olmo, der Spieler mit der wohl beweglichsten Hüfte im RB-Kader, deutete auf dem rechten Flügel an, wie wichtig er als Anspielstation im Kreativzentrum und als Schütze werden kann und bekam Lob vom Trainer. Note: 2,5.

(RBlive/mhe/ukr)