Leipzig/hen - Die ersten Spiele für RB Leipzig von Beginn an müssen die Hölle für Conrad Harder gewesen sein. Bei seiner Startelfpremiere: kein Tor, keine Torvorlage. Im zweiten Spiel: kein Tor, keine Vorlage. Im dritten Spiel: kein Tor, aber ein Assist, immerhin.

Im vierten Spiel nun, dem in der Liga gegen Eintracht Frankfurt vergangenen Samstag, gelang dem Dänen endlich der erste Treffer, eine Vorlage auch. "Das bedeutet mir sehr, sehr viel", sagte der 20 Jahre junge Angreifer nach dem 6:0 (2:0) gegen die Hessen, zu dem er das ^1:0 (5.) beisteuerte und das 2:0 für seinen RB-Kollegen Christoph Baumgartner auflegte (31.), der danach daran erinnerte, was Tore für Stürmer bedeuten. Nämlich alles, was den Job ausmacht. "Sie werden daran gemessen, sie sind alles für sie", sagte der Österreicher.

Weiterlesen: Die Stimmen zum RB-Kantersieg gegen die Eintracht

Die Erleichterung war deshalb gewaltig, so wie es die Frustration davor gewesen war. RB-Jungprofi Harder kam im Sommer für 24 Millionen Euro von Sporting Lissabon. Ein Spieler wie eine Naturgewalt, mit dem Aussehen eines Comic-Helden, der dem Spielstil nach an Norwegens Topstürmer Erling Haaland von Manchester City erinnert: Leidenschaft bis in die Haarspitzen, viel Energie, viel Wucht und ein linker Fuß wie eine Keule.

Anders aber als Haaland, der nach seinem Wechsel von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund Januar 2020 sofort mit einem Dreierpack die Bundesliga beeindruckte (beim 5:3 gegen Augsburg), hat Harder seine drei Spiele gebraucht, um erstmals zu treffen. 

"Ich habe hart daran gearbeitet, dass dieser Moment kommt", sagte der Däne später und erinnerte an die Unterstützung, die er aus dem Team, von seinen Trainern und im Klub bekommen habe." Jeder hat mir geholfen. Alle haben mir versichert, dass dieser Moment kommen wird. Ich habe daran geglaubt und hart dafür gearbeitet. Ich liebe es, hier zu sein."

Baumgartner, der Harder das 1:0 aufgelegt hatte, wurde später gefragt, ob der neue Kollege was von Erling Haaland habe. Der 27-Jährige antwortete, der können den Vergleich "vom Optischen her verstehen, Conrad schießt auch ähnlich scharf und hart". Aber Erling Haaland", so Baumgartner, "ist eine Hausnummer. Da muss Conrad schon noch ein paar Schritte gehen. Er ist allerdings auf einem guten Weg und wir sind glücklich, dass wir ihn haben."