Kritik an formschwachem RB-Star Xavi Simons "Er wird in eine Ecke geschoben": So nimmt Rose seinen Spielmacher in Schutz
Die Krise von RB Leipzig ist eng verbunden mit der Formkrise von Spielgestalter Xavi Simons. Ein Mediengespräch am Wochenanfang ging schief. Dafür nahm ihn sein Trainer Marco Rose einen Tag vor dem Duell mit dem BVB in Schutz.

Leipzig/hen – Am Dienstag dieser Woche war RB-Popstar Xavi Simons nach einer Trainingseinheit zu einer Gruppe Medienvertreter getreten. Zwei Monate war es her gewesen, dass er zum letzten Mal in der Öffentlichkeit über ein Spiel, über sich oder über die Lage gesprochen hatte, in der sich das Red-Bull-Team befinden. Das Gespräch mißriet ein wenig.
Xavi befürchtet Schlagzeilen
Der 21 Jahre junge Niederländer wirkte angespannt, vielleicht aufgrund eines Xavi-Artikels in der "Sport-Bild" über Ego-Auftritte in der Kabine, sein hohes Gehalt, Allüren und durchschnittliche Leistungen. Fragen beantwortete er mit Gegenfragen, er witterte Schlagzeilen und eine tendenziöse Berichterstattung.
Niemand war mit dem Ausgang des Gesprächs später zufrieden. Simons Antworten zur Situation des Spielmachers und seiner Kameraden hatten etwas Schablonenartiges, von Standard und Stanze.
Rose verteidigt RB-Spielmacher
Sein Trainer Marco Rose nahm ihn dafür am Tag vor dem wegweisenden Krisengipfel zwischen dem Tabellenzehnten aus Dortmund und dem Tabellensechsten (18.30 Uhr) in Schutz. "Ich habe mitbekommen, dass es die eine oder andere Idee gab, den Jungen in eine Ecke zu schieben, in die er nicht gehört. Xavi ist ein wohlerzogener Junge, der immer gewinnen will und ein großes Talent ist."
Worauf sich Rose mit dem "In-eine-Ecke-Schieben" bezog, erläuterte er nicht. Die Sport-Bild hatte vermutlich aus eigener Betroffenheit unter anderem moniert, dass der Niederländer und sein Beraterstab Interview-Termine zu- und absagen würden, "wie es ihnen beliebt".
Realität weicht Euphorie
Rose führte weiter aus: "Xavi arbeitet daran, ein Führungsspieler zu werden und zu sein. Jetzt hatte er aber das erste Mal eine Verletzung in seiner Karriere, dann ist er zurückgekommen, aber die Euphorie ist jetzt ein Stück weit der Realität gewichen. Es fällt ihm schwer zu akzeptieren, wenn dann manche Sachen nicht funktionieren."
Xavi hatte sich im Oktober am Knöchel verletzt und bis in den Januar an seinem Comeback arbeiten müssen. Er meldete sich mit zwei Toren beim 4:2 gegen Bremen zurück, blieb in den Spielen danach aber oft unter seinen Talenten. Rose stellt ihn trotzdem immer auf, weil er "fünf Mal den Ball verliert und ihn beim sechsten Mal trotzdem wieder haben will. Xavi ist bereit zu lernen, er hört zu und ist und bleibt ein wichtiger Faktor für uns."