Wie geht es weiter mit dem RB-trainer? "Nicht geliefert": Zsolt Löw übt nach Saisonfinale Selbstkritik
Zsolt Löw hatte auf Interimsbasis Marco Rose als Cheftrainer des Red-Bull-Teams beerbt. Seine Auftrag war gewesen, die Saison zu retten. Am besten mit der Qualifikation für die Champions League. Nach Platz sieben im Niemandsland der Bundesliga-Tabelle zog der Ungar ein selbstkritisches Fazit seiner Arbeit.

Leipzig - Die letzten Tage haben ihre Spuren auf den Wangen von Zsolt Löw hinterlassen. Ein Bart ist dem Interimstrainer von RB Leipzig gewachsen. Er gab dem Ungarn einen wilden Ausdruck bei seinem letzten Spiel als Chefcoach des Red-Bull-Teams.
Löw-Bilanz: zwei Siege, drei Niederlagen, drei Remis
Sein Gesicht war nach dem Leipziger 2:3 gegen den VfB Stuttgart wie ein Gemälde, in das die acht Spiele gezeichnet waren, die der frühere Assistenztrainer bei RB, bei Paris Saint-Germain, beim FC Chelsea und dem FC Bayern an der Spitze des RB-Kaders bestritten hat. Zwei Siege, drei Niederlagen und drei Remis drückten ihm bei seinem vorerst letzten Auftritt Interimstrainer sichtbar aufs Gemüt.
Löw hatte im März seinen früheren Mainz-Kollegen und Freund Marco Rose beerbt, um die Saison des strauchelnden RB-Kaders zu retten. Er sollte den Klub für die Champions League qualifizieren, am Ende gelang ihm nicht mal Teilnahme an der Conference League.
"Ergebnisse lügen nicht"
Bitterkeit mischte sich deshalb in das persönliche Fazit seiner ersten Station als Cheftrainer. Ob er Lust auf den für ihn neuen Job als Chef eines Teams bekommen habe, wurde er gefragt. Löw antwortete: "Wie kann man sich fühlen, wenn man sieben Wochen nach bestem Wissen versucht, neue Energie in den Kader zu bringen. Es hat nur teilweise geklappt. Alles zusammen genommen, hat es nicht gereicht. Dem muss auch ich mich stellen. Ergebnisse lügen nicht."
Einen Job als Cheftrainer sucht er deshalb nicht. "Ich spüre das momentan nicht. Auch ich werde an Ergebnisse gemessen und die haben wir nicht geliefert. Das beeinflusst meine Stimmung und es ist gerade kein guter Moment, um über solche Dinge nachzudenken."
Zurück zu Klopp ins Global Team
Der 46-Jährige will sich deshalb erst einmal eine Auszeit nehmen. "Ich werde das ein paar Tage und Wochen lang Revue passieren lassen, um darüber nachzudenken, was ich hätte besser machen können." Was er danach macht, weiß er aber schon. "Ich werde ins Global Team zurückkehren und versuchen, in dieser Rolle dem Verein bestmöglich zu helfen."
Nach seinem Aus mit Thomas Tuchel als Trainerteam beim FC Bayern vergangenen Sommer hatte sich Löw von seinem alten Arbeitgeber RB anwerben lassen, um Jürgen Klopp als Red Bulls "Head of Global Soccer" zu unterstützen. In dieser Rolle war er als Interimscoach eingesprungen.