Leipzig/Turin/hen – RB-Stürmer Lois Openda, mit zwei kleinen Koffern ausgestattet, ist am Montagmorgen in Turin gelandet. Er soll dort auf Magen und Nieren getestet werden, und bei besten Resultaten an Juventus Turin verliehen werden.

Der italienische Traditionsklub bezahlt dafür im Gegenzug inklusive Boni vier Millionen Euro Leihgebühr, übernimmt Opendas Sieben-Millionen-Euro-Gehalt und unterschreibt eine Kaufobligation in Höhe von 43 Millionen Euro plus fünf Millionen Boni, die greifen soll, wenn Juve einen einstelligen Tabellenplatz erreicht. Dieses Konstrukt hat wohl weniger mit Zweifeln der Italiener zu tun, als mit finanziellen Auflagen seitens der Liga und der Uefa. Insgesamt könnte RB so auf über 50 Millionen Euro Ablöse kommen und erhält noch zehn Prozent am Wiederverkauf.

Openda war im Sommer 2023 vom französischen Klub RC Lens nach Leipzig gewechselt. Bislang erzielte der 25-Jährige in 93 Pflichtspielen 41 Tore für RB. Beim 0:6 zum Saisonstart bei Bayern München hatte Openda noch in der Startelf des neuen Trainers Ole Werner gestanden. Beim 2:0-Sieg gegen Heidenheim war er in der 85. Minute für den Torschützen Romulo eingewechselt worden.

Vor allem seine zweite Saison konnte mit der ersten nicht mehr mithalten. Openda fiel zunehmend durch Zwistigkeiten mit den Schiedsrichtern auf, fühlte sich im RB-System mit frühem Gegenpressing zunehmend unwohl, und schien mit dem kapriziösen Niederländer Xavi Simons (mittlerweile zu den Tottenham Hotspur verkauft) eine Liaison der vermeintlich Unverstandenen gebildet zu haben. Beide verband mehr als Kollegenschaft.

Bevor Xavi Winter 2025 für 50 Millionen Euro verpflichtet worden war, galt Openda als Rekordeinkauf von RB Leipzig, mit 45 Millionen Euro Ablöse plus Bonuszahlungen.

Nach Benjamin Šeško (Manchester United) und Xavi Simons (Tottenham Hotspur) verlässt damit der dritte Hochkaräter RB. Das Trio wird insgesamt mehr als 180 Millionen Euro an Ablöse einbringen, gleichzeitig verliert Leipzig seine drei besten Torjäger. Šeško (13 Tore, 5 Vorlagen), Simons (10 Tore, 7 Vorlagen) und Openda (9 Tore, 9 Vorlagen) waren die mit weitem Abstand besten Offensivspieler in der vergangenen Bundesliga-Saison des Red-Bull-Klubs.