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Sport und entertainment "Phasenweise surreal": Rose beklagt mediale Berichterstattung

RB Leipzigs Trainer bemängelt eine zu schnell zu kritische Berichterstattung über seine Arbeit und die vieler Kollegen, Spieler und Funktionäre eingeschlossen. Eine Erwähnung, dass Fußball nicht nur Sport ist, sondern auch Zirkus, und die Arbeit überdurchschnittlich gut bezahlt wird, gibt es nicht.

17.03.2025, 10:05
RB Leipzigs Trainer Marco Rose beklagt wie Berichterstattung über seine Arbeit.
RB Leipzigs Trainer Marco Rose beklagt wie Berichterstattung über seine Arbeit. Foto: Imago/Chr. Schroedter

Leipzig/hen/dpa - Der zuletzt in die Kritik geratene Trainer von RB Leipzig, Marco Rose, hat nach dem Ende der Negativserie offene Worte über die Härten des Trainergeschäfts geäußert. "Ein Schuss unter die Latte, einer rein. Wir wissen doch alles, worüber wir dann diskutieren, was dann auch aufgemacht wird. (...) Das ist schon phasenweise surreal, was du da auch als Mensch erlebst", sagte Rose nach dem 2:0 gegen Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga beim TV-Sender Sky.

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Rose sieht gesamtgesellschaftliches Problem

Es sei alles so nah beieinander. "Das ist eigentlich ein Wahnsinn. Ich muss mich ständig erklären, ich mache das auch gerne. Das ist schon schwer zu greifen, manchmal", sagte Rose. Es werde relativ schnell "über das Ergebnis die grundsätzliche Leistung bewertet und die Arbeit des Trainers natürlich auch", ergänzte Rose.

Für Rose sei dies aber nicht nur ein Thema des Fußballs, sondern ein gesamtgesellschaftliches. "Wie geht man miteinander um? Wie viel Respekt hat man füreinander?", führte Rose aus, der dabei auch die Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp, dem Head of Soccer Development bei RB, schätzt: "Es hilft mir, Austausch mit ihm zu haben, weil er einen unglaublichen Erfahrungsschatz hat und wir Trainer auch hier und da ein bisschen alleine sind. Und dann hilft es, wenn einer von außen draufguckt, gar nicht in dieser Bubble drin ist, gar nicht diesen Druck hat."

Befreiungsschlag geglückt

Nach der verpatzten Champions-League-Saison mit sieben Niederlagen in acht Partien und zuletzt vier Ligaspielen ohne Sieg war Rose in die Kritik gerückt, durch das 2:0 gegen Dortmund ist den Sachsen ein Befreiungsschlag geglückt.

Der 48 Jahre alte Trainer des Bundesligisten aus Leipzig berührt mit seinen Ausführungen zur medialen Begleitung des Profi-Fußballs eine alte Debatte. Sie dreht sich im Kern um die Frage: Was ist Sport und was Unterhaltung? Beides ist im Profi-Fußball, der von der öffentlichen Darbietung lebt und Spieler wie Trainer der 1. Liga auch mithilfe der Medien zu Millionären macht, ineinander verschränkt.

Facettenreiche Berichterstattung

Rose hat in dieser Saison oft auf die mediale Berichterstattung hingewiesen, die seiner Meinung nach zu schnell tendenziös sei, unfair oder zu kritisch. Dem steht gegenüber, dass der Trainer ganz bewusst einen Beruf im Rampenlicht gewählt hat, zu dessen Unterhaltungs- und Mehrwert die teils zugespitzte Berichterstattung genauso gehört wie Tore, Siege, Niederlagen. Eine Art der medialen Begleitung übrigens, die so unterschiedlich und facettenreich ist, wie es die Persönlichkeiten des Profi-Fußballs sind.