Besuch bei RB Die Agenda von Jürgen Klopp in Leipzig
Nach dem 2:0 von RB Leipzig gegen Dotmund verläuft der Besuch von Jürgen Klopp an diesem Sonntag entspannt. Darum soll es bei den Treffen gehen. Trainer Marco Rose ist nach „surrealen“ Wochen vorerst aus der Schusslinie.

Leipzig/ukr/dpa/sid – Jürgen Klopp ist an diesem Sonntag in seiner neuen Funktion als Chef des globalen Red-Bull-Fußballteams zum zweiten Mal bei RB Leipzig zu Besuch. Laut RBlive-Informationen ein schon länger geplanter Besuch, um sich mit der Geschäftsführung um das Trio Johann Plenge, Florian Hopp und Marcel Schäfer sowie Sebastian Schuppan und Daniel Baier über strategische Fragen zu beraten.
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Nach dem ersten Kennenlernen Anfang des Jahres geht es nun um konkrete inhaltliche Themen wie den kommenden Transfersommer und strategische Themen. Die für Finanzen zuständigen Geschäftsführer sind wohl dabei, um Klopp aufzuzeigen, was wirtschaftlich notwendig und machbar ist.
Kein Trainergipfel notwendig
Auch Trainer Marco Rose wird Klopp natürlich treffen. Doch nach dem 2:0 gegen den BVB wird der Besuch entspannt ausfallen. Hätte RB verloren, wäre wohl auch Klopps Expertise in der Trainerfrage gefragt gewesen. Doch nun ist ein Trainergipfel vorerst nicht notwendig, Rose kann wohl bis zum Sommer weiterarbeiten und die Mannschaft in den Schlussspurt in der Bundesliga und in Richtung DFB-Pokalfinale führen.
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„Wenn er hier ist, werden wir uns wahrscheinlich sehen und treffen”, hatte Rose am Samstagabend bei Sky gesagt. „Ich kann nur wiederholen, dass wir in regelmäßigem Austausch sind. Es hilft mir, weil er einen unglaublichen Erfahrungsschatz hat und wir Trainer hier und da ein wenig allein sind. Da hilft es, wenn jemand von außen drauf schaut, der nicht so sehr in dieser Bubble ist und diesen Druck hat”, so Rose. Der Austausch sei „sehr zielführend und gut”.
Rose: „Surreal, was du als Mensch erlebst”
Rose hatte sich nach dem schmeichelhaften 2:0 und der Kritik an ihm als Trainer öffentlich Luft verschafft und sich über die Härten des Trainergeschäfts geäußert. „Ein Schuss unter die Latte, einer rein. Wir wissen doch alle, worüber wir dann diskutieren, was dann auch aufgemacht wird. (...) Das ist schon phasenweise surreal, was du da auch als Mensch erlebst”, sagte Rose nach dem Ende der Negativserie bei Sky.
Rose weiter: „Das ist eigentlich ein Wahnsinn. Ich muss mich ständig erklären, ich mache das auch gerne.” Aber es sei „schon schwer zu greifen, manchmal”, sagte der 48-Jährige. Es werde relativ schnell „über das Ergebnis die grundsätzliche Leistung bewertet und die Arbeit des Trainers natürlich auch”, so Rose. Doch das sei nicht nur ein Thema des Fußballs, sondern ein gesamtgesellschaftliches. „Wie geht man miteinander um? Wie viel Respekt hat man füreinander?”, führte Rose aus.
Sprechchöre der Fans für Rose: „Berührt dann schon”
Von den Fans war Rose nach Abpfiff trotz der haarsträubenden zweiten Hälfte seiner Mannschaft mit Sprechchören gefeiert worden. „Das berührt dann schon”, sagte Rose über das Vertrauen der Fans, „ich habe das sehr wohlwollend und dankbar wahrgenommen.”
Rose wollte sich nicht in den Mittelpunkt stellen, von David Raum musste er nach vorn vor die Kurve geschoben werden. „Das freut mich natürlich, als Leipziger hier in Leipzig das Gefühl zu bekommen, dass die Konstellation, in der wir zusammenarbeiten, für die Leute trotz keiner einfachen Saison passt”, sagte der gebürtige Leipziger, der die „Energie” im Stadion auch während des Spiels lobte.