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EX-RB-Coach Nagelsmann Uli Hoeneß: "Julian ist jeden Euro wert"

Bayerns Ehrenpräsident erzählt zum 70. Geburtstag, wie er Nagelsmann schon 2015 nach München holen wollte

02.01.2022, 10:30

Uli Hoeneß ist "total happy" mit Julian Nagelsmann als Trainer des FC Bayern München. Den 34-Jährigen wollte der frühere Präsident sogar schon vor Nagelsmanns rasantem Aufstieg zu einem erfolgreichen Chefcoach in der Fußball-Bundesliga nach München lotsen. "Ich saß schon vor Jahren mit Julian in meinem Büro. Damals hatte er mir als Jugendtrainer zugesagt", erzählt Hoeneß im Interview der Deutschen Presse-Agentur zu seinem 70. Geburtstag am Mittwoch.

"Julian hat gesagt, er könne das Dietmar nicht antun"

Die Vereinbarung wurde aber noch durchkreuzt. Nagelsmann habe ihm damals gesagt: "Herr Hoeneß, ich habe ein Problem: Sie müssen den Herrn Hopp anrufen, denn in Hoffenheim habe ich noch ein Jahr Vertrag." Er habe dann im Beisein von Nagelsmann den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp angerufen. "Und er hat dann gesagt: `'Uli, das kannst du nicht machen! Der soll unser Cheftrainer in der Bundesliga werden'", schildert Hoeneß: "Julian hat dann gesagt, das mit dem Wechsel zum FC Bayern könne er Dietmar nicht antun."

Nagelsmann wurde 2015 dann tatsächlich mit nur 28 Jahren Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft in Hoffenheim. Nach drei erfolgreichen Jahren wechselte der Umworbene weiter zu RB Leipzig. Beim sächsischen Bundesligisten war der 34-Jährige zwei Spielzeiten tätig. Er wurde jeweils Dritter und Zweiter in der Meisterschaft, führte RB ins Halbfinale der Champions League und ins Endspiel des DFB-Pokals, das er gegen Borussia Dortmund 1:4 verlor.

Bayern ist der Konkurrenz enteilt

April vergangenen Jahres verkündete Nagelsmann, dass er zwei Jahre vor Ablauf seines Vertrages zum Rekordmeister wechseln wolle. RB Leipzigs Vereinsführung gab dem Wunsch statt, obwohl der Trainer keine Ausstiegsklausel vereinbart hatte. Sie berief sich dabei auf eine mündlich getroffene Vereinbarung, dass Nagelsmann zu seinem "Lieblingsklub" wechseln dürfe, wenn sich die Gelegenheit dazu ergäbe.

Beide Klubs vereinbarten eine Ablöse von 25 Millionen Euro, die höchste jemals für einen Trainer gezahlte Summe. Während RB nach Nagelsmanns Abgang in eine ernsthafte Ergebnis- und Leistungskrise rutschte und momentan nur Zehner der Meisterschaft ist, sind die Bayern mit ihrem neuen Trainer der deutschen Konkurrenz enteilt. Nach nur einer Halbserie fällt Hoeneß' Urteil über Nagelsmann deshalb rundum positiv aus: "Julian ist jeden Euro wert." (RBlive/hen mit dpa)