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RB LeipzigMintzlaff ärgert sich „extrem“: RB-Vereinschef spart nach dem 1:1 gegen Wolfsburg nicht mit Kritik

Von (Aufgezeichnet in der Mixed Zone/mhe) 19.10.2019, 21:04
RB-Chef Oliver Mintzlaff.
RB-Chef Oliver Mintzlaff. Imago/Jan Huebner

RB-Coach Julian Nagelsmann hatte bis zum 1:1 durch Timo Werner (58.) in der Partie gegen den VfL Wolfsburg, die durch einen späten Gegentreffer (Weghorst, 82.) 1:1 endete, ein „sehr gutes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen. Diese Sicht auf die vierte sieglose Partie in Folge teilten nicht alle beim sächsischen Bundesligisten. Oliver Mintzlaff beispielsweise hatte eine andere Meinung von der Partie, auch für die Leistung vor dem 1:0 und äußerte in ungewohnter Manier reichlich gepfefferte Kritik.

Mintzlaff: „Da kann ich mehr erwarten“

„Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an“, sagte er. „Fünf Punkte aus den letzten vier Heimspielen ist zu wenig und zwei Punkte aus den vergangenen vier Pflichtspielen sind auch zu wenig. Wir können mehr. Aber wir haben nach dem glücklichen 1:1 aufgehört Fußball zu spielen. Und wenn du das tust und um den Ausgleich bettelst, dann bekommst du ihn auch, verdientermaßen. Das ärgert mich sehr. Dass es nicht einfach wird, war klar. Aber wir spielen zu Hause vor nahezu ausverkauftem Haus. Da kann ich schon mehr erwarten.“

Haben Sie eine Erklärung für den Leistungsabfall in der 2. Halbzeit?
„Ich habe keine. Ich bin auch nicht der Trainer und habe auch nicht gespielt. Aber ich habe mich gewundert, dass wir in einem zu erwartenden schweren Spiel die Chance haben, in Führung zu gehen, ein Stück weit auch glücklich, denn ich fand, dass wir vor der Pause nicht ein Übermaß an Chancen hatten. Wir machen das Tor, ein schönes Tor, und das muss uns eigentlich Auftrieb geben, die drei Punkte zu holen. Wir aber hören auf, Fußball zu spielen, wieso, weshalb, warum auch immer. Und dann fällt der zu erwartenden Ausgleich. Das ist zu wenig, da erwarte ich mehr!“

Mintzlaff überlässt Nagelsmann die Aufbauarbeit

Zu Beginn der Saison hat die Mannschaft sieben Spiele in Folge nicht verloren, jetzt sind es vier Partien in Folge, die sie nicht gewinnen konnte. Wo ist der hin, der Schwung aus den Anfangswochen?
Wir sind gut gestartet, auch wenn es Zeit braucht, den Fußball zu spielen, den der Trainer spielen will. Und ich habe immer gesagt, dass Julian die Zeit dafür hat. Trotzdem, wenn man im Geschehen drin ist, tut es weh, wenn du so ein Spiel gewinnen und einen wichtigen Schritt nach vorn machen kannst. Auch für die Moral und das Selbstvertrauen, was wir in den kommenden Tagen und Wochen gebrauchen können. Wir wollen am Mittwoch in der Champions League gegen Zenit St. Petersburg den nächsten Schritt machen. Wir müssen danach nach Freiburg, das ist jetzt nicht unser Lieblingsgegner auswärts. Umso wichtiger wäre der Sieg heute gewesen. Das ärgert mich. Es ärgert mich, dass wir uns um unsere Mühen bringen. Du kannst verlieren, aber wenn du den Sieg in der Hand hast, wie heute, dann ist das extremst ärgerlich. Das war heute unnötig.

So verärgert erlebt man Sie selten. Werden Sie zur Mannschaft sprechen?
Wir haben einen klasse Trainer und er wird die richtigen Schlüsse ziehen und auch mit der Mannschaft sprechen. Es ist jetzt nicht so, dass jeder Vereinsverantwortliche mit der Mannschaft spricht. Es geht darum, dass wir die jungen Burschen aufbauen und motivieren. Nach so einem Spiel muss man den Mund abputzen und weitermachen.

Was bedeutet das Remis mit Blick auf die Champions-League-Partie am Mittwoch?
Aus einem Sieg kann man viel rausziehen und was fürs Selbstvertrauen tun. Das ägert mich auch, dass wir nach den letzten Resultaten hätten heute viel mentale Kraft schöpfen können. Die drei Punkte lagen da, wir haben sie nicht aufgehoben und jetzt musst du wieder viel Energie reinstecken, um die Mannschaft stark zu machen.