RB LeipzigMüdes Remis: RB Leipzig holt schmeichelhaften Punkt gegen Bayer Leverkusen
RB Leipzig hat Boden auf Spitzenreiter FC Bayern München verloren. Vor der Partie am Sonntagnachmittag gegen Bayer Leverkusen war es ein Punkt Abstand gewesen, jetzt sind es drei. Die Sachsen trennten sich von ihren Gästen 1:1 (1:1).
Gemessen am Spielverlauf der Partie war der eine Zähler allerdings durchaus ein Erfolg. Seltsam kraft- und einfallslos schleppten sich die Sachsen durch diese Heimpartie, die Nagelsmann eigentlich als „kleines Finale“ um die vakanten Champions-League-Plätze für kommende Saison bezeichnet hatte. Fünf Punkte beträgt der Abstand zwischen dem Zweiten und Fünften der Tabelle, bei einem Sieg wären es acht gewesen.
Doch die Bedingungen für die Partie waren nicht die besten. Konrad Laimer fiel gelbgesperrt aus. Der Abräumer ist zentraler Bestandteil im Pressing bei RB. Die Frage hatte es also in sich: Wie ersetzen?
Leipzigs Spielidee ging nicht auf
Nagelsmann entschied: gar nicht. Er ließ Marcel Sabitzer allein vor einer Fünferkette agieren und setzte auf volle Offensiv-Power mit Emil Forsberg in der Startelf, dem er damit seinen zweiten Einsatz von Beginn im neuen Jahr genehmigte. Nagelsmann verband damit die Hoffnung, dass Bayer mit Leipzigs Angriffsreihe um den Schweden, Timo Werner, Patrik Schick und Christopher Nkunku zu beschäftigt sein würde, um eigene Angriffe zu inszenieren. Die Idee ging freilich nicht auf.
Bayer war bis zur Pause das überlegene Team mit den klareren Strukturen, dem besseren Kombinationsspiel und den gefährlicheren Chancen. Zehn Schüsse flogen allein in der ersten Hälfte auf das Tor von RB-Keeper Peter Gulacsi, zwei nur auf seinen Gegenpart Lukas Hradecky. Dass es zur Pause trotzdem 1:1 stand, lag an den Paraden des Ungars.
Bereits nach vier Minuten wehrte Gulacsi einen Schlenzer von Kerem Demirbay ab, in der 29. Minute entschärfte er einen Kopfball von Ezequiel Palacios, in der 41. Minute verhinderte er einen Treffer von Lucas Alario, der allein auf den 29-Jährigen zugelaufen war.
Gegentreffer symptomatisch
Leverkusen war trotzdem in Führung gegangen. Bailey hatte nach einer halben Stunde einen Pass von Havertz aus Nahdistanz über die Linie gedrückt (30.). Der Treffer stand symptomatisch für die Probleme der Sachsen, das Angriffsspiel von Bayer zu verteidigen. Nkunku war mit einer falsch getimten Grätsche an Nadiem Amiri vorbeigerutscht und hatte so den Konter ermöglicht.
RB bekam vor allem im Zentrum keine Kontrolle über das Geschehen. Laimer fehlte an allen Ecken und Enden. Der Ausgleich fiel deshalb auch nach einem ruhenden Ball. Nkunku bediente Schick, der mit der Stirn nur eine gute Minute nach dem Rückstand das 1:1 ins Tor köpfte (32.).
Zwei weitere Chancen erspielte sich RB in dieser Zeit. Werner hatte die erste in der 13. Minute, im Strafraum aber schlug er einen Haken zu viel und entschärfte sich so selbst. In der 45. Minute traf er mit einem Schuss den Pfosten, stand dabei allerdings im Abseits.
Das Remis zur Halbzeit war deshalb schmeichelhaft – und blieb es auch in der zweiten Hälfte, obwohl RB peu á peu besser in die Partie fand. Nkunku mit einem Fernschuss (46.) und Schick mit einem Kopfball (61.) näherten sich dem zweiten Leipziger Treffer an.
Die Kontrolle über die Partie mit 60 Prozent Ballbesitz behielten allerdings die Gäste, die unter der Woche noch in der Europa League nach Porto hatten reisen müssen. Sie wirkten trotzdem in allen Belangen frischer – und waren dem 2:1 näher. Glück für RB, dass Havertz eine Viertelstunde vor dem Ende ein hoher Ball von der Fußspitze rutschte und damit Gulacsi in die Arme (75.).
Der Schlusspunkt war dennoch RB überlassen. Marcel Sabitzer markierte ihn mit einem Fernschuss in der 87. Minute. Der Ball flog zehn Meter übers Tor. (RBlive/mhe)