RB LeipzigRalf Rangnick: Ohne mich gäbe es kein Duell Salzburg gegen RB Leipzig
Mit deutlichen Worten hat Ralf Rangnick sein Unverständnis über mögliche verbale Attacken oder Pfeifkonzerte gegen seine Person beim Spiel zwischen Salzburg und RB Leipzig geäußert. Am Rande des Hinspiels hatte es bei einem Fanmarsch Salzburger Anhänger Beschimpfungen gegen Rangnick gegeben. Auch im Stadion selbst waren später Unmutsäußerungen zu hören. Der Vorwurf lautet, dass Rangnick einen „‚Selbstbedienungsladen Salzburg“ erschaffen hat, in dem sich Leipzig immer wieder bediente.
Ohne Ralf Rangnick kein Duell Salzburg gegen RB Leipzig
„Wenn es das geben würde kann ich nur mit Schultern zucken und innerlich den Kopf schütteln. Das würde darauf hindeuten, dass hier in den letzten Jahren nicht gut kommuniziert wurde“, erklärte der Trainer von RB Leipzig vor der Partie am Donnerstag in Bezug auf mögliche Pfeifkonzerte oder Unmutsbekundungen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
„In aller Bescheidenheit: Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass wir hier in dieser Konstellation zusammen sitzen würden, wenn ich 2012 nicht das Angebot von Herrn Mateschitz angenommen hätte.“ In jedem Fall gäbe es Erfolgsgaranten wie Christoph Freund als Sportdirektor und Marco Rose als Trainer ohne Ralf Rangnick nicht bei Red Bull Salzburg. 2012 hatte Ralf Rangnick als Sportdirektor sowohl Salzburg als auch RB Leipzig übernommen. Marco Rose hatte er später als Nachwuchscoach in den Verein geholt. Freund arbeitete seit 2010 bei Red Bull Salzburg und wurde 2015 Nachfolger von Rangnick als Sportdirektor.
Rangnick beschreibt Aufbauarbeit bei Red Bull Salzburg
„Im ersten Jahr mussten wir intern einige kleinere oder größere Kriege ausfechten intern“ weist Ralf Rangnick auch auf eine schwere Startphase in Salzburg inklusive Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Düdelingen hin. Dabei betont er seinen Anteil an der folgenden Erfolgsgeschichte: „Da wurden die wichtigsten Bausteine oder meinetwegen auch Pflastersteine gelegt für die Straße, auf der man jetzt noch fahren kann.“
„Ich habe 2012 gesagt, dass es so nicht weitergeht und wir auf junge Spieler setzen müssen. Dieser Weg wird seitdem verfolgt und die Kurve geht seitdem nach oben“, betont Ralf Rangnick den Erfolg der von ihm sowohl in Salzburg als auch in Leipzig implementierten Philosophie. „In den letzten zwei Jahren hat es Salzburg geschafft, Spieler auch mal länger zu behalten. Vor allem ist auch der Trainer geblieben. Deswegen ist Kontinuität eingekehrt und das sieht man.“ Solange Salzburg den FC Liefering als Talenteunterbau habe, werde der Verein erfolgreich sein. Auch Liefering habe es in der heutigen Form 2012 noch nicht gewesen, verweist Rangnick auch da noch mal auf seinen Anteil an den heutigen Strukturen.
Trotz Kritik: Rangnick trägt Salzburg weiter in seinem Herzen
Dass sein Anteil an den positiven Entwicklungen bei Red Bull Salzburg offenbar nicht von allen Personen im Umfeld gewürdigt wird, wurmt Ralf Rangnick offenbar. Verbittert ist er deswegen aber nicht. „Das ist mir alles natürlich ans Herz gewachsen“, verweist er auf eine weiter vorhandene Bindung zu Salzburg, wo einer seiner Söhne noch lebt.
Zum Weggang geführt haben dann auch Anforderungen der UEFA in Sachen Entflechtung der Klubs. „Wenn ich bei beiden Vereinen Sportdirektor gewesen wäre, hätte man bei der UEFA niemandem erzählen können, dass die beiden Vereine dabei sind, sich zu entflechten.“ Aber auch die Tatsache, dass Salzburg in Österreich und nicht in Deutschland spielt, haben dabei eine Rolle gespielt. „Wenn Salzburg zehn Kilometer auf der anderen Seite der Grenze liegen würde, hätte ich bei aller Schönheit von Leipzig vielleicht auch keinen Grund gesehen wegzugehen. Salzburg hat schon unheimlich viel an Lebensqualität zu bieten.“