RB LeipzigRekordsieg gegen Nürnberg: RB Leipzig springt auf Platz zwei
RB Leipzig hat sein letztes Ligaspiel vor der kommenden Länderspielpause gewonnen – und zwar in Rekordhöhe.
Erstmals in ihrer Bundesligageschichte schossen die Leipziger sechs Tore und kassierten keines. Kevin Kampl (4.), Yussuf Poulsen (7.), Marcel Sabitzer (21., 55.) und Timo Werner (32., 59.) schossen die Tore für den neuen Tabellenzweiten, der damit erstmal die Zwei erreicht hat, die als Hochrechnungsparameter für den erhofften Ausgang der Meisterschaft gilt. Zwei Punkte pro Spiel und Leipzig fände sich mit großer Wahrscheinlichkeit in der Champions League wieder.
RB Leipzig erwischt Traumstart gegen Nürnberg
Sieben Spiele, 14 Punkte, ein fulminanter „Dreier“ vor 37.398 Zuschauern, dazu ein malerischer Abendhimmel und allerbestes Herbstwetter: Es gibt sie, diese seltenen Spieltage, an denen alles ineinandergreift. Das war schon in der 4. Minute so, als Kevin Kampl den ersten Angriff zur Führung vollendete – erfreulicherweise in seinem 100. Bundesligaspiel. Emil Forsberg schickte den Slowenen auf die Außenbahn, von wo der Jubilar Doppelpass mit Timo Werner spielte und den Ball ins lange Eck schlenzte.
Kaum zu glauben, dass Kampl in sieben Spielzeiten erst sechs Tore erzielt hat. Doch die größere Kunstfertigkeit des 27-Jährigen sind Vorlagen, von denen Marcel Sabitzer eine zum 3:0 abbekam. Der Österreicher traf aus spitzem Winkel über den Fuß des Ex-RBlers und Club-Keepers Fabian Bredlow ins kurze Eck (21.). Zuvor hatte Yussuf Poulsen einen Pass von Werner an Club-Keeper Fabian Bredlow ins Netz gestochert (7.).
Timo Werner verschießt Foulelfmeter für RBL
Von dieser Art ist diese Partie gewesen. Nürnberg war derart konsterniert von dem Auftritt der Hausherren, dass sie vor Schreck in 90 Minuten nicht einen Schuss auf das Tor von Peter Gulacsi zustande brachten. Stattdessen kassierten die Franken noch vor dem Pausenpfiff den vierten Gegentreffer. Werner bekam einen geblockten Schuss von Forsberg auf den rechten Fuß und versenkte den Ball mit einem Säbelschuss im rechten Eck (32.).
Ein 4:0 zur Pause, so hoch hat RB in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt noch nie geführt. Und was in der 2. Hälfte folgte, wird ebenfalls Eingang in die zugegeben noch recht überschaubare Vereinshistorie finden. Es folgten kurz nacheinander die Treffer fünf und sechs binnen einer Viertelstunde nach Wiederbeginn. Sabitzer setzte einen Fernschuss in der 55. Minute millimetergenau neben den Innenpfosten, vier Minuten darauf traf Werner aus einem Fünfmeterraum-Gewühl heraus zum zweiten Mal an diesem Abend.
Mit dem 6:0 hat RB das 5:0 aus dem Oberligajahr 2013 gegen den Torgelower SV Greif hinter sich gelassen und die Tordifferenz des 8:2 gegen den Wilhelmshafener SV aus dem Jahr zuvor egalisiert. Doch es war ja noch über eine halbe Stunde zu spielen, ein neuer All-Time-Rekord also möglich.
Willi Orban trifft nur den Pfosten
Werner hatte ihn vor sich liegen. Einen gegen ihn verschuldeten Foulelfmeter, mit dem sich der Nürnberger Tim Leibold die Rote Karte einhandelte, schoss der Nationalspieler dem zuvor bedauernswerten Bredlow allerdings an den Fuß (63.). Nach ihm scheiterte Willi Orban mit einem Kopfstoß am Pfosten (69.).
Näher kamen die Leipziger dem siebten Treffer nicht mehr, was aber am Gesamteindruck der Partie nichts wesentlich änderte, die ausgerechnet Nürnbergs Fans mit einem Banner zu Beginn des Spiels vorweggenommen hatten. Drauf hatte gestanden: „Der Club gegen the Machine“. Wie wahr.
Statistik: RB Leipzig – 1. FC Nürnberg 6:0 (4:0)
RBL: Gulacsi – Mukiele, Orban, Upamecano, Halstenberg – Demme – Sabitzer, Kampl (46. Ilsanker) – Forsberg (76. Cunha) – Poulsen (64. Augustin), Timo Werner. – Trainer: Rangnick
Nürnberg: Bredlow – Valentini (82. Bauer), Margreitter, Mühl, Leibold – Petrak – Kubo (60. Knöll), Behrens – Löwen – Ishak, Misidjan (46. Palacios). – Trainer: Köllner
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Tore: 1:0 Kampl (3.), 2:0 Poulsen (7.), 3:0 Sabitzer (21.), 4:0 Timo Werner (32.), 5:0 Sabitzer (55.), 6:0 Timo Werner (59.)
Zuschauer: 37.389
Rote Karten: Leibold nach einer Notbremse (62.)
Gelbe Karten: – Valentini
Besonderes Vorkommnis: Bredlow (Nürnberg) hält Foulelfmeter von Werner (63.)
Torschüsse: 19:3
Ecken: 6:1
Ballbesitz: 58:42 %
Zweikämpfe: 91:80