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RB LeipzigZwei "nicht zwingend reguläre" Treffer! Welchen Anteil hatte Lahoz am Comeback von Manchester United beim 3:2 gegen RB Leipzig?

Von Martin Henkel 09.12.2020, 11:38
Man of the Match? Referee Mateu Lahoz
Man of the Match? Referee Mateu Lahoz dpa/Jan Woitas

Ohne Thrill kann RB nicht. Das war der Eindruck nach dem 3:2 der Sachsen gegen Manchester United, als sie sich nach einer komfortablen 3:0-Führung noch zwei Gegentreffer einhandelten und es Keeper Peter Gulacsi zu verdanken hatten, dass der dritte Treffer nicht auch noch fiel. Mit dem hätte der Klub seine Träume vom erneuten Achtelfinaleinzug begraben müssen.

Lahoz, wer sonst?!

Nur, diesmal spielte der Bundesligist nicht allein mit den Nerven aller Beteiligten auf seiten des Gastgebers, sondern auch gegen den Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz.

Der Spanier ist einer der ungewöhnlichsten Unparteiischen des Weltfußballs. In Leipzig bekannt durch eine Gelbe Karte für Trainer Julian Nagelsmann und einen Platzverweis gegen Physio Alexander Sekora im Champions-League-Spiel gegen Lyon vorige Saison.

Seit gut einem Jahrzehnt pfeift der 42-Jährige Spiele der spanischen Liga und im Europapokal. Er gehört also mitlerweile zum Inventar des europäischen Fußballs - und ist berühmt für locker sitzende Karten und eine Leidenschaft, sich mit Trainern und Funktionären anzulegen sowie hier und da mit dezenter Willkür seine eigene Sicht auf die Dinge zu haben.

Beim Spiel gegen RB verteilte er neun Gelbe Karten und genehmigte United zwei Tore, die Nagelsmann später als "nicht zwingend regulär" bezeichnete. Zu Recht?

Ein Allerweltsduell?

Dem ersten Tor der Briten, ein verwandelter Strafstoß von Bruno Fernandes (80.), ging ein angebliches Foul von Ibrahima Konaté an Mason Greenwood voraus. Ein Rempler, der bei genauer Betrachtung zuerst vom Briten ausgeht und vom Franzosen erwidert wird. Beide fallen, Lahoz zeigte sofort auf den Punkt. Eine Kann-Entscheidung, deshalb kein Eingreifen des Videoschiedsrichters. Aber im Grunde genommen ein Allerweltsduell.

Beim zweiten Treffer, einem Kopfball von Paul Pogba, der von Konatés Oberschenkel ins kurze Ecke abgefälscht wurde, ist die Beurteilung kniffliger. Der Franzose berührte beim Sprung unter sich eine Traube aus Maguire, Nkunku und Haidara. Das wäre regelwidrig. Allerdings war er schon in der Luft, als er die Hände auf die Schulter seines Teamkollegen legte. Gleichzeitig touchierte Maguire den Ball leicht mit der Faust, ein klarer Regelverstoß.

Letztendlich hatte RB Glück im Unglück und durfte sich einmal bei Lahoz bedanken, der ein Handspiel von Willi Orban in der 37. Minute gnädig "übersah". Der Ex-Kapitän hatte sich bei einem Klärungsversuch im Fallen den Ball an die Hand geschossen. Lahoz beurteilte es als legalen Slapstick.

(RBlive/hen)