Bis zur Parkhaus-Fertigstellung Parkplatzstreit: Kleinmesse will mit RB Leipzig teilen
Weil das Marktamt jüngst mitteilte, dass das Gelände der Kleinmesse künftig ganzjährig bei RB-Heimspielen als Parkplatz genutzt werden soll, bieten die dort traditionell ansässigen Schausteller einen Kompromiss an.
Leipzig/msc – Auf dem Gelände der Kleinmesse am Cottaweg sind seit vielen Jahrzehnten viermal im Jahr über 70 Jahrmarkt-Kleinbetriebe mit ihren Buden und Fahrgeschäften aktiv. Sollte RB Leipzig die komplette Fläche bei allen Heimspielen des Jahres als Parkplatz nutzen, würde dies das endgültige Aus für die Schausteller bedeuten. Deswegen wollen sie nun teilen, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet.
Ganzjährige Nutzung durch RB wäre das Aus für die Kleinmesse
Die Fläche für die Kleinmesse nur in den Monaten Juni und Juli während der Sommerpause des Profifußballs zu nutzen, macht wirtschaftlich für die kleinen Betriebe keinen Sinn. In dieser Zeit nutzen das Angebot zu wenige Besucher. Dutzende Schausteller mit hunderten Mitarbeitenden verlören dem Bericht zufolge ihren Arbeitsplatz, sollte der Vorschlag des Marktamts in die Tat umgesetzt werden.
Die Stadt Leipzig ist verpflichtet, für die Veranstaltungen von RB Parkplätze zur Verfügung zu stellen und noch gibt es kein Parkhaus, dass das Verkehrsaufkommen auffangen könnte. Erst im Zuge der Umsetzung des Rahmenplans im Stadionumfeld soll eines entstehen, der Bau beginnt aber nicht vor 2027. Dieser soll im vierten Quartal 2024 in den Stadtrat eingebracht werden, hieß es zuletzt von Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Schausteller hoffen auf RB
Nun schlagen die Kleinmesse-Betriebe vor, sich den Platz zu teilen. "Wir nutzen nur den Zirkus-Kreis. Dahinter bliebe Platz für 600 Autos", so Jürgen Seiferth, Vorsitzender der Schaustellervereins. "Die Kleinmesse bliebe so im Kern erhalten", sagt Linken-Politiker Volker Külow. Er hoffe, dass der Bundesligist "über diese Brücke geht", die aus Sicht des Marktamts ein bemerkenswerter Vorschlag ist.
Ob sich RB aber auf die Teilung einlässt, ist offen. Der Klub hat aber signalisiert, dass der Ball bei der Stadt liegt, eine ganzheitliche Lösung anzubieten. Denn eigentlich sind an Spieltagen deutlich mehr Parkplätze nötig, die die Stadt per Baulastverpflichtung stellen muss.