"Aberwitziges" Projekt oder Zukunftsvision? Mammutprojekt: Stadt Leipzig prüft zweiten City-Tunnel zum RB-Stadion
Das Stadtstadion von RB Leipzig beherbergt immer wieder zehntausende Besucher, die besonders bei der Abreise den Verkehr stark herausfordern. Weiterhin spukt mit einem zweiten City-Tunnel eine besondere Idee in den Köpfen mancher Planer, die nun geprüft wird.
Leipzig/msc – Bei Spielen von RB Leipzig in der Champions League, gleichzeitigen Großveranstaltungen oder anderen Events mit hohem Besucheraufkommen wie der EURO 2024 steht die Stadt Leipzig immer wieder in der Kritik, dass der Innenstadtverkehr insbesondere zwischen den Hauptknoten-Punkten und der Red-Bull-Arena lahmgelegt wird. Könnte ein zweiter City-Tunnel dies lösen, wie momentan geprüft wird?
CDU-Politiker hofft auf Machbarkeitsstudie
Die Stadt Leipzig hat einem Bericht des MDR zufolge eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die zumindest in der Theorie untersucht, unter welchen Bedingungen Westen und Osten der Stadt verbunden werden können, wobei ein Hauptaugenmerk auf dem Anschluss des Stadions liegt. Der Leipziger CDU-Politiker und Verkehrsexperte Andreas Nowak fordert "ein Massenverkehrsmittel, was diesen Namen auch verdient", deswegen sei nun die Idee auf dem Markt, das Stadion an das S-Bahn-Netz anzuschließen.
Neuer City-Tunnel unter dem ersten?
Der Bau des ersten City-Tunnel, der 2013 eröffnet wurde, hatte bereits eine Milliarde Euro verschlungen und inklusive Planung vierzehn Jahre Zeit gebraucht. Allerdings ist das Großprojekt seitdem ein Erfolg, 90.000 Menschen nutzen die Verkehrsader werktags täglich.
Das große Problem ist jetzt: Ein neuer Tunnel müsste unter dem ersten verlaufen. Deswegen wären die insgesamt sieben Kilometer Tunnelbau, der den Osten mit dem Westen verbinden würde, wohl erheblich teurer.
Tunnelanbindung des RB-Stadions unwirtschaftlich?
ProBahn-Referent Carsten Schulze-Griesbach moniert, dass es im Vorgängerprojekt keine eingeplante Kreuzung gebe, weswegen in 55 Metern Tiefe gebaut werden müsse. Der Zeitverlust, der auch für Fahrgäste damit einherginge, mache das Ganze unwirtschaftlich.
Allerdings sieht Nowak die baulichen Probleme als "nicht unlösbar" und hofft daher auf ein anderes Ergebnis in der Machbarkeitsstudie, die 2025 fertig sein soll. Nutzbar wäre ein derartiger Bau wohl erst viele Jahre später.