RB LeipzigCristiano Ronaldo wechselt nicht zu RB-Gegner ManCity, sondern zu United
Der verlorene Sohn kehrt zurück ins „Theater der Träume“. Superstar Cristiano Ronaldo fügt dem Sommer der Mega-Transfers das nächste spektakuläre Kapitel hinzu und wechselt überraschend zu seinem Ex-Klub Manchester United.
Am Freitag gaben die Red Devils den Deal bekannt, die Klärung persönlicher Details und der Medizincheck stehen noch aus. Der mittlerweile 36-Jährige soll den 20-maligen englischen Meister endlich wieder zu Titeln führen, wie er es zu Beginn seiner Weltkarriere zwischen 2003 und 2009 getan hatte.
Ronaldo hatte bei seinem bisherigen Klub Juventus Turin noch einen Vertrag bis 2022 besessen, wollte aber nach drei Jahren in Italien unbedingt weg. In Manchester soll er die Chancen auf den ersten Premier-League-Titel seit 2013 erhöhen.
Die Rückkehr Ronaldos ins legendäre Old Trafford, das „Theatre of Dreams“, kam aber unerwartet zustande. Nachdem Juve-Trainer Massimiliano Allegri am Freitag die Wechselabsichten seines Starspieler der Presse mitteilte, galten sofort der amtierende Meister Manchester City und Teammanager Pep Guardiola als Top-Favorit - damit hätte Ronaldo in der "Königsklasse" dann auch gegen RB Leipzig gespielt.
Doch als die alte Liebe United anklopfte, mit er drei Meisterschaften und 2008 erstmals die Champions League gewonnen hatte, entschied Ronaldo mit dem Herzen. City hatte sich offensichtlich am Freitag schon keine Hoffnungen mehr gemacht. „Cristiano wird entscheiden, wo er spielen will. Nicht Manchester City oder ich. Jetzt gerade ist das weit, weit weg“, sagte Guardiola.
Nach einer wechselhaften Episode in Turin und glorreichen Jahren bei Real Madrid, in denen Ronaldo zwischen 2009 und 2018 viermal den Henkelpott geholt hatte, schließt sich ein Kreis: Ronaldo is coming home. „Er weiß, wie wir über ihn denken“, sagte United-Teammanager Ole Gunnar Solskjaer, der noch mit Ronaldo gespielt hatte, am Freitag: „Wenn er Juventus verlässt, weiß er, dass wir hier sind.“ Auch Trainerlegende Sir Alex Ferguson soll laut Manchester Evening News bei der Realisierung des Geschäfts mitgeholfen haben.
Durch den Ronaldo-Deal geht der Wahnsinn auf dem Transfermarkt trotz der Coronakrise weiter. City hatte ja bereits rund 118 Millionen Euro für Jack Grealish bezahlt, Romelu Lukaku wechselt für 115 Millionen von Inter Mailand zum FC Chelsea, und Borussia Dortmund bekam für Jadon Sancho etwa 100 Millionen von United überwiesen. Die alternden Topstars Ronaldo und Lionel Messi (34/Paris St. Germain) kosteten zwar deutlich weniger beziehungsweise gar keine Ablöse, doch die Außenwirkung ist umso größer.