Eberl genervt von Forderungen der Spieler Szoboszlai kokettiert mit Wechsel im Sommer
Dominik Szoboszlai hatte gerade Außergewöhnliches vollbracht und erlebt. Sein fünfter Bundesliga-Treffer war sein wichtigster und emotionalster für RB Leipzig. „Szobo” traf in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum so immens wichtigen 2:1-Sieg für RB gegen Werder Bremen. Das ganze Stadion feierte den Matchwinner. „Ich hatte keine Kraft mehr, aber trotzdem habe ich die Meter gemacht, überragend gemacht von Christo Nkunku”, sagte Szoboszlai. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Jeder trägt diesen Glauben in sich.”
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Angesichts der Szenen zuvor überraschte es, dass der Ungar angesprochen auf seinen Vertragsstatus eine Nebenbaustelle eröffnete, die vor den letzten drei Spielen dieser Saison keiner bei RB braucht. Szoboszlai, der noch Vertrag bis 2026 hat, vermied es, sich über die Saison hinaus zu Rasenballsport zu bekennen und kokettiert stattdessen mit einem Abgang.
„Für drei Spiele auf jeden Fall noch bei RB Leipzig”
Auf die Frage, ob er auf jeden Fall in Leipzig bleibe, antwortete der Spielmacher kurz nach dem Abpfiff und der Feier mit den Fans: „Das habe ich nicht gesagt.” Und schob hinterher: „Wir haben noch drei Spiele. Für diese drei Spiele bin ich auf jeden Fall noch bei RB Leipzig. Ich möchte gern Champions League spielen ...”, sagte Szoboszlai und korrigierte sich: „ ... in die Champions League kommen mit RB Leipzig und würde gern meinen zweiten Pokal holen mit RB Leipzig. Was nach dem Sommer passiert, werden wir sehen”, so der Nationalspieler. Unter anderem gilt Newcastle United als interessiert. Szoboszlai bestätigte das Interesse nicht, dementierte es aber auch nicht.
Sportchef Max Eberl, der kurz vor Szoboszlai seine Aufwartung bei den Journalisten machte, war offenbar leicht genervt ob der zahlreichen Wechselgedanken der RB-Profis und deren Berater. „Ich finde es witzig, dass Spieler immer sagen: ,Wir wollen Champions League spielen, sonst müssen wir weg.’ Aber wer trägt denn dazu bei, dass wir Champions League spielen?”, fragte Eberl rhetorisch. Genau die Spieler natürlich, die diese Forderungen aufstellen.
Eberl mahnt: „Es ist ein Miteinander”
„Es ist ein Miteinander. Wir sitzen alle in einem Boot, wollen gemeinsam die Champions League erreichen”, mahnte Eberl nicht nur auf dem Platz, sondern auch bei Vertragsgesprächen mehr Gemeinschaftssinn und Identifikation an. „Dafür haben wir in den vergangenen zwei Woche richtige Schritte getan.” Wenn Leipzig nun auch rechnerisch die „Königsklasse” nicht mehr zu nehmen ist, kann Eberl Nägel mit Köpfen machen. „Dann kann meine Arbeit noch viel mehr mit Konsequenz geführt werden”, sagte der 49-Jährige.
Szoboszlai galt bisher im Gegensatz zu Dani Olmo und Josko Gvardiol nicht zu den ersten Kandidaten für einen Abgang diesen Sommer. Christopher Nkunku und Konrad Laimer werden ohnehin sicher wechseln. Doch der 22-Jährige soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 70 Millionen Euro haben. Durch seine Äußerungen schürte er Gerüchte über einen Wechsel nun bewusst selbst.