RB-Talent braucht Spielpraxis Europäischer Erstligist hat Interesse an Joscha Wosz
Der 19-Jährige stand bei RB Leipzig eine Halbserie lang auf dem Abstellgleis. Nun soll er im Winter wechseln. Es gibt diverse Interessenten.
Joscha Wosz hat kein einfaches halbes Jahr hinter sich. Im Sommer war ein Transfer des Talents von RB Leipzig geplatzt. Während Ex-Trainer Julian Nagelsmann auf ihn setzte und ihm zu seinem Debüt in der Bundesliga verhalf, spielte der Neffe von Ex-Nationalspieler und HFC-Legende Dariusz Wosz unter Jesse Marsch keine Sekunde. Wosz blieb in der RB-Krise auf der Strecke, saß bei den Profis lediglich zehn Mal auf der Bank. Spielpraxis bekam er nur in der Uefa Youth League mit der U19.
Nun hofft der 19-Jährige, dass es in diesem Winter mit einem Wechsel klappt. Dafür verstärkte sich die Familie Wosz mit der Agentur des Spielerberaters Michael Decker, der auch Nationalspieler Lukas Klostermann berät. „Joscha möchte auf jeden Fall spielen”, sagt sein Vater Zbigniew Wosz der MZ/RBlive. Die Idee, ihn zur Red-Bull-Filiale nach New York zu verleihen, zerschlug sich allerdings. Laut Wosz senior gebe es aktuell ernsthaftes Interesse eines europäischen Erstligisten. Zudem laufen Gespräche mit deutschen Zweit- und ambitionierten Drittligisten, die ein gutes Konzept vorzuweisen haben. Seit dem Jahreswechsel seien sogar noch Interessenten dazugekommen.
Vater Wosz: „Hoffen, dass RB die Absprachen erfüllen kann”
Strategie des sogenannten Careers Centers bei RB Leipzig, das der schwedische Ex-Profi Per Nilsson leitet, ist es, Spieler wie Wosz an geeignete Vereine zu verleihen, um den Schritt in den Profifußball zu schaffen. Gut gelungen ist das etwa bei Abwehrspieler Frederik Jäkel aus Torgau, der beim belgischen Klub KV Oostende Stammspieler ist und zu den besten deutschen Abwehrspielern seines Jahrgangs gehört. „Für mich war es der perfekte Schritt”, hatte Jäkel im RBlive-Interview gesagt. „Ich will mich für RB präsentieren.”
Doch Zbigniew Wosz kennt auch Negativbeispiele wie das von Fabrice Hartmann. Der Stürmer aus Dessau kehrte gerade nach erfolgloser Leihe vom SC Paderborn zurück und steht nun komplett auf dem Abstellgleis. Daher wollen die Woszs keinen Transfer erzwingen. Schließlich bedeutet der Trainerwechsel zu Domenico Tedesco für Joscha Wosz auch eine neue Chance, sich bei RB zu zeigen. „Wir hoffen, dass RB die Absprachen erfüllen kann, die wir getroffen haben, als wir vor einem Jahr den Vertrag unterschrieben haben”, sagt Zbigniew Wosz. Das bedeutet: Entweder Matchpraxis für Joscha oder ihn bei einem Wechsel zu unterstützen.