„Wenn der Eckpfeiler gehen möchte, ...” RB-Sportdirektor öffnet Tür für Poulsens Abschied
Yussuf Poulsen dürfte den Verein nach 396 Spielen verlassen, wenn er denn unbedingt möchte. Rouven Schröder äußerte sich nach dem 1:0 gegen Bochum zu der Personalie.
Leipzig – RB Leipzig ohne Yussuf Poulsen? Ist eigentlich gar nicht vorstellbar. Elf Jahre ist der Rekordspieler nun im Klub, seit der 3. Liga gehört der Däne zum Inventar. Aktuell ist seine Rolle weniger auf dem Rasen, sondern eher als Mentor gefragt. Poulsen kümmert sich um die Integration von Zugang Antonio Nusa ebenso wie er vergangene Spielzeit ein Ansprechpartner und Ratgeber für Benjamin Sesko war, der dann in der Rückrunde seine Rolle einnahm.
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Doch nun könnte Poulsen den Klub trotz Vertrags bis 2026 verlassen. Nicht unbedingt, weil Rasenballsport ihn wegschickt, sondern weil er womöglich selbst noch einmal etwas Neues von der Fußballwelt sehen will. RB Leipzigs 396-Spiele-Mann sei ein „Eckpfeiler”, betonte Sportdirektor Rouven Schröder nach dem 1:0 gegen den VfL Bochum. „Trotzdem haben wir ein Transferfenster, in dem Spieler sich Spieler Gedanken machen, genauso wie der Verein”, so der 48-Jährige.
Schröder über Poulsen: Vier mal Eckpfeiler in einem Satz
Auf Nachfrage blieb der Kaderplaner weiter im Bild und führte aus: „Wenn der Eckpfeiler da ist, muss man ihn nicht abgeben. Wenn aber der Eckpfeiler kommt und sagt, er möchte gern was anderes machen, kann man dem Eckpfeiler, eben weil er über Jahre ein Eckpfeiler war, erlauben zu gehen.” Es gebe ja schließlich nicht nur den Verein, „der Spieler kann ja auch kommen ...”, so Schröder.
Konkret ist derzeit nicht, laut Bild-Zeitung hätten ein paar Klubs aus dem Ausland eher vages Interesse. Poulsen jedenfalls nahm nach seinem 15-Minuten-Einsatz seine beiden Kinder mit auf den Platz – eher ungewöhnlich für ihn – und genoss die Atmosphäre im Stadion. Schließlich ist es nicht gänzlich ausgeschlossen, dass es sein letzter Auftritt für RBL war. Doch das ist eigentlich kaum vorstellbar. Auch bislang hatte der Familienmensch Poulsen immer mal wieder Angebote, entschied sich aber jedes Mal dafür, in Leipzig zu bleiben.
Im DFB-Pokal gegen Rot-Weiss Essen war Poulsen aus der Vorsaison noch gesperrt, gegen Bochum brachte er zwar Schwung ins Spiel, aber zu wenig Präzision. Der 30-Jährige hat derzeit einen Marktwert von sechs Millionen Euro.