RB LeipzigDaniel Frahn: Ex-RBL-Kapitän distanziert sich vor Babelsberg-Fans von Naziszene
Weil er mehrfach mit „vereinsschädigendem Verhalten” durch die Nähe zu rechtsextremen Teilen der Fanszene beim Chemnitzer FC aufgefallen war, hatten sich der ehemalige Kapitän von RB Leipzig und sein letzter Verein arbeitsrechtlich per Vergleich getrennt. Sein neuer Klub SV Babelsberg, für den er von 2007 bis 2010 bereits drei Jahre gespielt hatte, wird eher dem linken Lager zugeordnet, weswegen Frahn sich am Donnerstagabend in Potsdam den Fragen der Fans stellen musste und dabei durchaus nervös gewesen sein soll.
„Zu naiv”: Frahn über Playstation-Spiele mit mutmaßlichem Neonazi
Bezogen auf seine umstrittenen Auftritte (Frahn hielt zunächst bei einem Spiel ein Supporter-Shirt für einen verstorbenen Rechtsextremen in die Höhe und besuchte später ein Auswärtsspiel beim Halleschen FC gemeinsam mit CFC-Anhängern, die der Neonazi-Szene zugeordnet werden) versicherte er, naiv gewesen zu sein.
Er habe das Shirt mit der Aufschrift „Support your local hools” von einer ihm unbekannten Person bekommen. Vom Umgang mit Fans aus der rechtsextremen Szene habe er sich bei der Aussprache mit den Babelsberg-Anhängern laut dem Bericht distanziert. Mit einem mutmaßlichen Neonazi habe er fünf oder sechs Mal Playstation gespielt, „mehr nicht”. Kennengelernt habe er die Person bei der Aufstiegsfeier in der Kabine.
Proteste gegen die Rückkehr nach Babelsberg
Wie die Potsdamer Neue Nachrichten berichten, hatte sein Wechsel nach Babelsberg unter den Anhängern für Verwunderung gesorgt. Im Spiel gegen die BSG Chemie Leipzig wurde er unter lautstarken Pfiffen eingewechselt. Der Klub habe damit die Vereinsidentität missachtet, auch die Kommunikationsstrategie von SVB-Präsident Archibald Horlitz kritisierten die Fans mehrfach.
Daniel Frahn spielte fünf Jahre für RB Leipzig
Für RB Leipzig war Daniel Frahn fünf Jahre aktiv und schoss in insgesamt 163 Einsätzen 93 Tore. Die meisten davon erzielte er in der Regionalliga, sein letztes gelang ihm in der 2. Bundesliga am letzten Spieltag gegen Greuther Fürth, als er ein letztes Mal vor seinem Wechsel die Kapitänsbinde trug.
Oliver Mintzlaff hatte sich überrascht über Frahns Umgang mit mutmaßlichen Neonazis geäußert. Frahn selbst hatte mehrfach Fehler eingeräumt, aber stets betont: „Ich bin kein Nazi.” Die Hälfte der Punktprämien der kommenden Spiele wolle Frahn spenden.