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RB LeipzigFußball ohne Romantik: Werder-Co kritisiert Red-Bull-Fußball im Nachwuchs

Von (RBlive/msc) 20.08.2020, 18:14
Danijel Zenkovic spielt lieber mit Ball, als mit Pressing als oberstem Gebot.
Danijel Zenkovic spielt lieber mit Ball, als mit Pressing als oberstem Gebot. imago/Nordphoto

Bei RB Leipzig hat es erst unter Julian Nagelsmann eine deutlichere Wende hin zum Ballbesitz gegeben, die erstmals nachhaltig an die Stelle des von Ralf Rangnick erdachten Red-Bull-Fußballs tritt. Der neue Assistent von Florian Kohfeldt in Werder Bremen erzählte bei seiner Vorstellung, dass ihm das viele Pressing schon in Salzburg zu viel wurde.

Zenkovic mag niederländischen Ansatz

Danijel Zenkovic wird zur neuen Saison Co-Trainer der Werderaner, für die Offensive mit Ball seit Jahren zur Klub-DNA gehört, selbst wenn dabei die Defensive leidet. Das führte traditionell dazu, dass Spiele mit Bremer Beteiligung torreich ausfallen. Etwas, das dem Neuen an Kohfeldts Seite gefällt. "In meiner Zeit bei RB Salzburg habe ich mit sehr vielen Niederländern gearbeitet, die auch so ticken", so Zenkovic. Von 2008 bis 2012 waren Co Adriaanse, Huub Stevens und Ricardo Moniz dort tätig.

Ballbesitz bei Rangnick Nebensache

Der gebürtige Österreicher startete schon 2006 in Salzburg als Techniktrainer in der Jugend und erlebte dann, wie Ralf Rangnick den Verein umkrempelte. "Es ging nur noch um die Arbeit gegen den Ball. Doch der Ballbesitz, dieses Romantische, wofür wir alle ins Stadion gehen wollen, hat eine untergeordnete Rolle gespielt", findet der 33-Jährige. Allerdings fügt er hinzu, dass RB-Teams diesen Fußball "natürlich auch erfolgreich spielen." Zenkovic machte nach Salzburg Station bei Ajax Amsterdam und dem österreichischen Erstligisten TSV Hartberg, eher er nun in Bremen unterkam.

Pressingfußball ungeeignet im unteren Jugendbereich?

Seine Kritik am RB-Fußball begründet er auch mit der Jugendarbeit. "Es ist nicht die ideale Leitlinie für die Nachwuchsförderung. Bei RB Leipzig und RB Salzburg gibt es auch nicht mehr viele Spieler, die durchkommen aus der Akademie zu den Profis." Die in Salzburg ausgebildeten Konrad Laimer und Xaver Schlager hätten in der Jugend noch den niederländisch geprägten Stil erlernt und dann auf dieser Basis die Rangnickschen Elemente aufgesetzt. "Bei Ajax habe ich erlebt, dass man Spieler mit acht Jahren zum Verein holt, zehn Jahre mit ihnen trainiert und sie so entwickelt."