RB LeipzigMit Ach und Krach: RB spielt gegen Meuselwitz 2:2
Bundesligist RB Leipzig hat gegen den Regionalligisten ZFC Meuselwitz in einem Testspiel am Dienstag 2:2 vor rund 3.200 Zuschauern gespielt. Mit Ach und Krach, nach 30 Minuten aber auch mit einer U-19-Elf.
Das zur Erklärung für eine reichlich merkwürdige Generalprobe für das erste Pflichtspiel der Saison am Donnerstag in der Europa-League-Quali gegen Häcken.
30 Minuten Bundesliga
Weil es im Meuselwitzer Stadion so sommerabendlich gemütlich gewesen ist, wer weiß, stellte RB-Trainer Ralf Rangnick doch eine ganz akkurate Elf auf den Platz des Regionalligisten. Müller spielte im Tor, davor standen Klostermann, Orban, Konaté und Sarrachi, davor Mukiele und Ilsanker. Im Mittelfeld spielten Kampl und Bruma, im Sturm Augustin und Cunha. Rangnick hatte nach dem Test vorigen Freitag eigentlich Anderes entschieden und verkündet, seine U-19-Elf werde die Partie bestreiten.
Er wollte nicht zu viel riskieren. Die Vorbereitung kostet ja schon genug Kraft. So spielte diese Elf auch, wirkte ein wenig behäbig, passte sich viele Bälle nicht wie vom Cheftrainer erwünscht in den Raum, sondern auf die Schlappen. Bekam so wenig Tempo in sein Angriffsspiel und führte nach 30 Minuten 1:0 – und nicht wie erwartet 3:0 oder 4:0.
Jean-Kévin Augustin hatte die Führung nach einer Vorlage von Kevin Kampl ins Meuselwitzer Netz geschoben. Das war in der elften Minute – und stach den Meuselwitzern ins wackere Herz. Denn in Führung gehen können hätten auch die Gastgeber vier Minuten zuvor, als der Ex-RBler Sebastian Albert einen Kopfball an den Innenpfosten setzte.
Doppelpass mit Augustin
RB hatte jetzt Kontrolle, die eigene Hälfte verwaiste zusehends, aber ein Feuerwerk war das trotzdem nicht. Matheus Cunha setzte einen Kopfball über die Latte (12.), scheiterte mit einem Lupfer an Meuselwitz’ Schlußmann Tom Pachulski (14.), das Gleiche widerfuhr Bruma nach einem Doppelpass mit Augustin (28.) und Augustin eine Minute später.
Danach war Pause. Eine Drittelpause, Rangnick hatte sich aufgrund der Temperaturen drei Abschnitte à 30 Minuten ausbedungen, auch, um nach einer halben Stunde komplett wechseln zu können. Nur Müller, der in der 43. Minute durch Julian Krahl ersetzt wurde, und Mukiele (Wechsel mit Oliver Bias, 53. Minute) blieben auf dem Platz, alle anderen Positionen wurden mit U-19-Spielern und Massimo Bruno besetzt.
Stante pede bekam der ZFC Chancen. Die nächste hatte Luca Bürger auf dem linken Fuß, sein Schuss strich knapp über die Torecke (38.). Hoch angreifen hieß aber auch, tief anfällig zu sein. Umgehend fiel der zweite Treffer. Fabrice Hartmann nahm einen Konter auf und schob den Ball Pachulski unter dem Bauch hindurch ins Tor (40.).
Ernst bezwingt Krahl
Das Bild blieb allerdings dasselbe. Meuselwitz wollte seinen Treffer. Albert schoss aus 25 Metern, Müller musste sich strecken (43.). Danach passierte eine Weile lang nichts, Bruno hatte mal eine Schusschance (54.), Albert mit einem Freistoß auch (56.), wenige später scheiterte Fabian Stenzel nach einem weiteren Albert-Standard am neuen RB-Keeper. Kurz vor der zweiten Drittelpause fiel der Anschlusstreffer, Henrik Ernst bezwang Krahl (59.).
Rangnick tauschte für das letzte Drittel kein Personal. Es blieb also alles wie gehabt: Sebastian Albert trat weiter gefährliche Standards vor das Tor des jungen Krahl. Die Jung-„Bullen“ hielten dagegen, Hartmann setzte einen Freistoß knapp neben den langen Pfosten (72.), in der 86. Minute dann das verdiente Remis: Meuselwitz glich aus.
Mehr aber war nicht drin in dieser Partie. Nicht für den Bundesligisten, der ja eigentlich nicht mehr auf dem Platz stand. Und nicht für die Meuselwitzer, die am Samstag in die neue Saison starten, auf Lok Leipzig treffen und Kräfte schonten. Es war ja schon ein Erfolg dieses 2:2, nämlich weit besser als das 0:5 im Test vor einem Jahr.