RB LeipzigNürnberg-Ultras wollen Robert Klauß sprechen: 60 Mann blockieren Bus nach Sandhausen-Pleite
Bei seinem alten Arbeitgeber RB Leipzig wäre Nürnbergs Cheftrainer Robert Klauß so etwas vermutlich nicht passiert. Zum einen werden die finanziell auf Rosen gebetteten Sachsen vermutlich niemals in Abstiegsnot geraten und anhaltenden Fanfrust verursachen. Zum anderen passen solche Drohgebärden eher nicht zur braven Anhängerschaft des Bundesliga-Zweiten.
Ultras wollten Aussprache mit Robert Klauß und den Spielern
Ganz anders beim 2021 noch sieglosen "Club": Nachdem der Zweitligist seinen Negativ-Lauf auch beim SV Sandhausen (0:2) nicht stoppen konnte, fingen rund 60 "mutmaßlich Angehörige der Nürnberger Ultraszene", so die Darstellung der Polizei, den Teambus vor dem Trainingsgelände am Valznerweiher ab. Sie hätten versucht, das Gefährt zu stoppen mit den Händen gegen den Bus getrommelt, teilte die Polizei mit.
Laut Süddeutscher Zeitung hätten die Fans "wohl eine Aussprache" gewollt. Mit Coach Robert Klauß und den Spielern. Man entschied sich, die Türen lieber verschlossen zu halten. Es folgte: ein Handgemenge zwischen Ultras und der Staatsmacht, die die Gruppe abdrängte, ein Schlagstockeinsatz gegen die Fans, drei Festnahmen und die Einleitung von Ermittlungsverfahren.
Erste handfeste Krise für Robert Klauß beim 1. FC Nürnberg
Der langjährige RB-Nachwuchstrainer Klauß, im Vorjahr Assistent von Julian Nagelsmann, muss seine erste handfeste Krise in Nürnberg überstehen. In sechs Spielen 2021 holte der "Club" nur einen Punkt und nähert sich als 14. bedrohlich der Abstiegszone. Nur drei Punkte trennen den Traditionsverein vom direkten Abstiegsplatz. Dabei hatte er nach einem vielversprechenden Saisonstart zwischenzeitlich Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen aufgenommen.
Die Zuversicht ist der Krisenstimmung gewichen. Die Ultras hatten ihren Unmut schon ein paar Tage vor der Busblockade mit einem Transparent am Trainingsgelände kundgetan. „Kurzarbeit auch für Mannschaft und Trainer! 60% Verdienst für 0% Leistung ist mehr als genug!“, hieß es auf großen hellen Stoffbahnen. Robert Klauß sowie RB Leipzigs Leihspieler Tom Krauß und Dennis Borkwoski haben am Samstag (13 Uhr) beim FC Darmstadt die nächste Gelegenheit, den Fan-Unmut abzubauen.