RB LeipzigRangnick: Von Europa-League-Aus „geht die Welt nicht unter“ – RB braucht Schützenhilfe
Viel wurde vor dem Spiel zwischen dem FC Salzburg und RB Leipzig über eine mögliche Wettbewerbsverzerrung gesprochen. Nach der Leipziger 0:1-Niederlage ist das wohl kein Thema mehr. Vielmehr ist Leipzig am letzten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase nun auf die Schützenhilfe des einstigen Red-Bull-Bruders angewiesen. Falls man denn überhaupt mit aller Macht in die K.o.-Runde will, denn für Ralf Rangnick liegt die Priorität nun auf einmal viel klarer auf der Bundesliga als zuvor.
RB Leipzig muss auf Salzburg-Sieg in Glasgow hoffen
Denn aus eigener Kraft kann RB Leipzig nicht mehr in Europa überwintern. Nur ein Salzburger Sieg in zwei Wochen im Spiel bei Celtic Glasgow lässt noch Chancen. Falls RB Leipzig parallel gegen Rosenborg Trondheim gewinnt. Dann wären Celtic und RB punktgleich und Leipzig würde aufgrund des gewonnenen direkten Duells als Zweiter in die K.o.-Runde einziehen.
Allerdings geht es für Salzburg im Spiel in Schottland um nichts mehr. Nach fünf Siegen in fünf Spielen sind die Österreicher nicht mehr von Platz eins in Gruppe B zu verdrängen. Lediglich die komplett weiße Weste mit sechs Siegen aus sechs Spielen könnte noch ein Anreiz sein.
Ralf Rangnick denkt nur an die Bundesliga, nicht an Europa
Auf den Beweis in Form einer zweiten Niederlage, dass es zwischen Salzburg und Leipzig keine Absprachen gibt, hätten die Verantwortlichen bei RB Leipzig sicher verzichten können. Bereits vor dem Spiel hatte Oliver Mintzlaff entsprechende Szenarien als „Nonsens“ zurückgewiesen. Zumal es kein Szenario eines Ergebnisses gab, das beiden Team im Kampf um den Einzug in die K.o.-Runde sicher weitergeholfen hätte.
Dass man bei RB Leipzig aber wirklich auf einen Ausrutscher Celtics am letzten Spieltag hofft, klang bei Ralf Rangnick, der ein gutes Spiel seiner Mannschaft in Salzburg gesehen haben wollte, nach der Partie nicht so. „Mit Verlaub: Die Priorität liegt auf der Bundesliga“, machte der RB-Trainer klar. „Bei uns beschäftigt sich gerade niemand mit der Euro-League.”
Timo Werner: Ausscheiden wäre „schade, aber nicht schlimm”
„Wenn wir weiterkommen, freuen wir uns, wenn nicht, geht auch nicht die Welt unter“, hatte der Sportdirektor zuvor bei Sender RTL Nitro gesagt. Und später bei der Pressekonferenz: „Du musst eine Priorisierung mit dem kleinen Kader wie dem unseren anstellen.“ Und diese Priorität liege ganz klar auf der Liga, denn das Saisonziel sei die Qualifikation für die Champions League. „Das wären unsere Festspiele. Sollten wir nicht mehr in der Europa League dabei sein, verringert das sicher nicht unsere Chancen.”
Ein völlig neuer Zungenschlag. Vor der Pleite war es stets Tenor gewesen, in allen drei Wettbewerben gut abzuschneiden. Darunter fiele ein Europa-League-Aus in der Gruppenphase ganz sicher nicht. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hatte noch am Mittwoch in der Süddeutschen Zeitung zu einem möglichen Ausscheiden gesagt: „Das wäre eine Enttäuschung, klar.” Das Überwintern im internationalen Geschäft sei das klare Ziel.
Doch auch für Stürmer Timo Werner ist das Europapokal-Aus nun zwar „schade, aber nicht schlimm“, so Werner überraschend deutlich. Der Nachteil sei nur, dass dann nicht mehr alle Spieler gleichermaßen zur Geltung kommen. „Für das Mannschaftsgefüge ist die Europa League gut, weil jeder viel Einsatzzeit bekommt”, sagte Werner.
Konrad Laimer hofft auf Salzburger Schützenhilfe
Nicht jeder Spieler geht den Sinneswandel des Sportdirektors in Bezug auf die Europa League mit. Konrad Laimer hofft noch stark auf Salzburger Schützenhilfe und auf einen Einzug in die K.o.-Runde. „Ich denke, dass sie alles geben werden, um zu gewinnen“, setzt er auf sein Ex-Team. Für Salzburg sei es „in Glasgow ein besonderes Spiel vor dieser Kulisse”.