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RB LeipzigRB Leipzig klettert in Management-Studie der HHL

Von Ullrich Kroemer 17.08.2019, 12:35
Nachholbedarf im Bereich Fanwohlmaximierung: RB Leipzig
Nachholbedarf im Bereich Fanwohlmaximierung: RB Leipzig imago/Picture Point LE

RB Leipzig hat sich hinsichtlich der Management-Qualitäten des Klubs im Vergleich zu den Bundesliga-Konkurrenten auf Rang sieben vorgearbeitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Leipziger Management-Hochschule HHL (komplette Tabelle auf Seite 63). Das Ergebnis sei für „die Entwicklungsphase, in welcher sich der Klub befindet, mehr als bemerkenswert”, sagt Professor Henning Zülch, Initiator und Autor der Studie.

Das Ranking setzt sich aus insgesamt vier Kategorien zusammen. Im Bereich Sportlicher Erfolg belegt Rasenballsport hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund Rang zwei, noch vor dem FC Bayern München. In der Bewertungskategorie Player-Coach-Characteristics, in der unter anderem die Leistungen der Spieler, die Vertragssituation und die Integration neuer Spieler betrachtet werden, ist Leipzig ebenso Erster wie bei Team Performance.

Mintzlaff: „Wachstum in allen Bereichen zweistellig”

Bei der Dimension Finanzielle Leistungsfähigkeit erzielt RB ebenfalls überdurchschnittliche Resultate, zum Beispiel hinsichtlich des Wachstums und der Profitabilität. Klubboss Oliver Mintzlaff hatte im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung (Freitagsausgabe Print und online in voller Länge bei mzweb.de) gesagt: „Die Steigerungsraten werden natürlich kleiner. Aber unser Wachstum ist in allen Bereichen immer noch zweistellig: Im Sponsoring wachsen wir ebenfalls signifikant, aber prozentual logischerweise nicht mehr so stark wie in den ersten Bundesliga-Jahren.”

Nachholbedarf habe der Champions-League-Teilnehmer indes unter anderem noch im Bewertungsbereich Branding, teilte die HHL mit. Dabei wurden Markenwahrnehmung, Markenentwicklung und Markenstärke untersucht. Verbesserungspotenzial bestehe zudem in den Bewertungskategorien Fanwohlmaximierung sowie Leadership und Governance.

Null Prozent Transparenz

„Bezogen auf das Fanwohl besitzt der Klub weiterhin erhebliches Steigerungspotenzial im Bereich der Sozialen Medien, was in den kommenden Jahren mit dem einhergehenden sportlichen Erfolg sukzessive ausgeschöpft werden kann”, heißt es in der Studie. Hinsichtlich der Transparenz rangiert RB mit null Prozent auf dem letzten Platz. Damit sei insbesondere das „Transparenzverhalten gerade hinsichtlich der im Markt verfügbaren Finanzdaten” gemeint, so die Wissenschaftler.

Generell aber fällt das Fazit nach Rang 16 vor zwei Jahren und Rang zwölf in der Vorsaison äußerst positiv aus. „Optimiert der Klub weiter die Strukturen, schöpft er das wachsende Fanpotenzial aus, arbeitet er zusammen mit seinem Hauptsponsor Red Bull an der Markenstrategie und gelingt es, Schritt für Schritt junge Nachwuchsspieler erfolgreich in den Profikader zu integrieren, so ist die Erfolgsgeschichte noch lange nicht zu Ende”, resümmiert Zülch. „RB Leipzig ist schon jetzt die dritte Kraft im deutschen Profifußball, und das nach nur drei Jahren 1. Liga.”

Zur Methode:
„Die sogenannte Balanced Scorecard ist ein traditionelles Instrumentarium aus der BWL zur Messung der Aktivitäten eines Unternehmens. Die vier Dimensionen dieses Konstruktes haben wir auf das Management von Fußballklubs übertragen, um die Vereine aus sportlicher und finanzieller Perspektive sowie Kunden-, also Fanperspektive, und hinsichtlich der Unternehmensführung zu beurteilen. Jeder dieser Bereiche hat drei Unterkategorien, die wir mit bis zu zwölf Indikatoren – KPI’s – erfasst und auf der Basis von Expertengesprächen gewichtet haben. Wir haben Daten gesammelt und auf Basis der Balanced Scorecard in einem komplexen System kausal zusammengeführt, so dass es Sinn macht, diese im Gesamtzusammenhang zu betrachten. So kommen sehr detaillierte Aussagen über die Managementqualitäten der Klubs zustande.” (Prof. Henning Zülch)

(RBlive)